Schnelle Dinkel-Skyr-Brötchen und Achtsamkeit in der Küche

von Fernwehküche

Es ist wieder mal Zeit für ein Update zu meinem Projekt Wohlfühlmensch. In meinem heutigen Beitrag möchte ich einige Gedanken zur Achtsamkeit in der Küche teilen, die mich die letzten Tage beschäftigt haben. In diesem Zusammenhang entstand auch das Rezept für die schnellen Dinkel-Skyr-Brötchen vor, die so so lecker und ganz einfach zubereitet sind. Die Brötchen sind das perfekte Seelenfutter für ein ausgiebiges und achtsames Frühstück.

Dinkel-Skyr-Brötchen

Achtsamkeit in der Küche und beim Essen

Entspannte Gelassenheit beim Kochen und Backen

Achtsamkeit in der Küche begleitet mich seit ich vor gut anderthalb Jahren mit meinem Blogabenteuer gestartet bin. Ich liebe es zu Kochen und zu Backen! Die Küche ist mein Zufluchtsort inmitten des hektischen Alltags. Es ist der Ort, an dem ich einfach mal abtauchen und alles um mich herum vergessen kann.

Hier kann ich die schönen Erinnerungen, die ich mit den Rezepten oder Gerichten verbinde wieder aufleben lassen. Die kleinen Glücksmomente aus der Vergangenheit für einen kurzen Moment zu mir zurückholen. In meiner Küche kann ich mich entspannen, indem ich mich voll und ganz einer einzigen Aufgabe widme und mich auf die Zubereitung eines leckeren Rezepts konzentriere.

Es kommt auf die innere Haltung an

Doch in letzter Zeit ertappe ich mich auch immer wieder dabei, wie sich die anfängliche Freude in Anspannung und Unzufriedenheit umwandelt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ich will oftmals einfach zu viel auf einmal. Denn eigentlich ist es so: Ich liebe es neue Rezepte auszuprobieren und zu kreieren. Es macht mir riesen großen Spaß nach Rezeptinspiration zu suchen, meine Mahlzeiten zu planen und dafür einkaufen zu gehen. Gleichermaßen liebe ich es, die frisch zubereitete Speise schön anzurichten und zu fotografieren. Das Foodbloggen ist mein Foodyoga. Es ist eine Leidenschaft, die ich am liebsten jeden Tag ausleben möchte.

Doch das ist neben Vollzeitjob und 45-Stundenwoche nicht immer ganz so einfach. Gerade während der Wintermonate muss ich mich oft bremsen. Ich bin ich dazu übergegangen nur noch am Wochenende für den Blog zu fotografieren. Leider führt das dann dazu, dass ich dazu neige die „verlorene Zeit“ am Wochenende aufholen zu wollen. So passiert es ganz leicht, dass der Tag zu einem kleinen Foodmarathon ausartet, an dem nicht nur ein sondern gleich zwei oder drei Gerichte zubereitet und fotografiert werden.

An solchen Tagen stelle ich immer häufiger fest, dass ich unachtsam werde und der Spaß an der Sache darunter leidet. Mit den Gedanken bereits bei der nächsten Aufgabe neige ich zu multi-tasking und Tollpatschigkeit. Spätestens wenn das Essen anbrennt oder irgendetwas schief geht realisiere ich, dass ich unkonzentriert bin und unnötig hektisch werde.

Hektik ist wie das verschlingen von Zeit.
Man lebt nicht im Jetzt, sondern im Nachher.
Paul Loomans, Autor des Buchs Ich habe die Zeit (Lotos)

Auch beim Fotografieren werde ich ungeduldig und bin schon nach kurzer Zeit genervt, weil es einfach nicht so klappt wie ich möchte bzw. es mir vorstelle. Wenn ich dann am Ende des Tages müde und erschöpft aufs Sofa plumpse, frage ich mich insgeheim warum ich mir eigentlich jedes Mal so viel aufhalse.

Dinkel-Skyr-Brötchen

Auch in der Küche gilt: Weniger ist mehr

Der US-amerikanische Foodjournalist und Autor Michael Pollan sagt, dass es beim achtsamen Kochen vor allem auf drei Dinge ankommt: Geduld, Aufmerksamkeit und Übung. Achtsames Kochen bedeutet ganz im Hier und Jetzt zu sein. Es geht darum, sich voll und ganz der Aufgabe zu widmen – wie zum Beispiel das Schneiden der Zutaten, das Anschwitzen von Zwiebeln oder das Würzen des Gerichts. Man befolgt Schritt für Schritt bei der Zubereitung eines Rezeptes, konzentriert sich voll und ganz auf die Aromen und Gerüche, die Geschmäcker und genießt den ganzen Zubereitungs-Prozess. Man tritt in Verbindung mit dem was man isst.

Achtsam essen und genießen

Der Höhepunkt ist gekommen, wenn das Essen angerichtet ist und man sich die selbst gemachte Leckerei Biss für Biss auf der Zunge zergehen lassen kann. Doch auch hier stelle ich oft fest, dass ich es verlernt habe bewusst zu genießen. Achtsam zu essen fällt mir schwer. Vermutlich liegt das daran, dass ich im Alltag das Essen schon lange als Nebenbeschäftigung betrachte und nicht als vollwertige Tätigkeit. Ich sitze selten ohne Ablenkung am Tisch. Häufig esse ich in Gesellschaft eines guten Buches, checke meine Emails, Instagram oder Pinterest am Handy oder es wird vor dem Fernseher gegessen. Im Büro esse ich meistens vor dem Bildschirm.

Mir ist bewusst, dass all dies eine Reihe schlechter Angewohnheiten sind. Deshalb möchte ich dieses Verhalten zukünftig ändern und arbeite daran, das Essen als Hauptbeschäftigung zu betrachten auf die ich mich voll und ganz konzentriere. Anfangs hat sich für einen kurzen Moment ein Gefühl der Leere in mir ausgebreitet, wenn ich so ganz ohne Buch, Handy oder Bildschirm vor meinem Essen saß. Inzwischen weiß ich die kleine Achtsamkeitsübung wertzuschätzen.

Beim achtsamen Essen geht es vor allem um das Genießen und Spüren. Versuche einfach einmal deine Mahlzeit ganz in Ruhe einzunehmen, ohne nebenbei zu reden oder von irgendwas abgelenkt zu werden. Spüre die Konsistenz deiner Mahlzeit, die Temperatur, das Zusammenspiel der Aromen und den Geschmack. Nimm die Farben und den Geruch deiner Mahlzeit war und lass es auf dich wirken. Mit achtsamen Essen lernst du außerdem dein Sättigungsgefühl besser wahrzunehmen und aufzuhören zu essen, wenn du angenehm gesättigt ist.

Meine fünf Tipps für mehr Achtsamkeit in der Küche und beim Essen:

  • Mache den Einkauf der Zutaten zu einem sinnlichen Erlebnis: Bevor es zum Einkaufen geht, nimm dir Zeit und plane deine Mahlzeiten ausführlich. Überlege dir vorab, welche Aromen zusammenpassen und wie du deine Mahlzeiten lecker kombinieren kannst. Anstatt genervt durch den Supermarkt zu hetzen, lege einen Stopp in der Gemüse- und Obstabteilung ein und investiere ein paar Minuten um dir die Ware genau anzuschauen. Rieche daran und nimm die Aromen auf. Wähle sorgfältig aus, achte auf eine gute Qualität und hab Spaß bei der Auswahl deiner Lebensmittel. Wenn du die Möglichkeit hast, dann geh doch einfach mal auf dem Wochenmarkt einkaufen. Auf diese Weise wird der Einkauf direkt ein tolles Erlebnis.
  • Lasse dir Zeit und übe dich in Geduld: Lese dir vorab das Rezept genau durch und plane die Zeit ein, die du für die Zubereitung deiner Mahlzeit benötigst. So kannst du entspannt bleiben und verfällst beim Kochen oder Backen nicht in Stress oder Hektik. Bereite alle Lebensmittel – waschen, schälen und schneiden –, schon bevor das eigentliche Kochen beginnt, gut vor. Stelle dir Schüsseln bereit und stelle sicher, dass du alle Vorbereitungen getroffen hast, bevor du mit dem Koch-/Backvorgang beginnst. Koste immer wieder und lasse dich von deinen Sinneseindrücken leiten.
  • Sei aufmerksam und lasse dich nicht ablenken: Bleibe fokussiert und lass dich nicht ablenken. Sei ganz im Hier und Jetzt. Lass das Handy am Besten auf der Seite liegen und konzentriere dich voll und ganz auf den jeweiligen Schritt deines Rezeptes. Auch wenn du gerne nebenher aufräumst, abspülst und deine Dinge ordnest, mache das nicht nebenher! Lege lieber bewusste Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten ein. So bist du nicht abgelenkt, während dir in der Pfanne zum Beispiel gerade die Zwiebeln anbrennen, weil du sie einen Moment zu lange aus den Augen gelassen hast.
  • Mit Ruhe und mit allen Sinnen: Rieche und schmecke. Nimm die Aromen wahr. Lasse die Gerüche auf dich wirken und koste die Lebensmittel und die Mahlzeit, die du gerade zubereitest. Öffne alle Sinne während des Kochens. Gebe deinen Gerichten eine besondere Note und experimentiere mit Gewürzen und das Zusammenspiel der Geschmäcker.
  • Achtsamer Genuss: Schenke deiner Sinneswahrnehmung erneut Aufmerksamkeit und lasse die frisch zubereitete Speise noch einmal auf dich wirken. Iss ohne Ablenkung und kaue langsam. Mache dir bewusst, dass die Zeit für das Essen und Genießen auch Zeit für dich selbst ist. Betrachte deine Mahlzeit als eine bewusste Auszeit, in der du deinem Körper wertvolle Energie zuführst und ihm was Gutes tust. Höre aufmerksam in dich hinein und lerne wieder, welche Nahrungsmittel dir und deinem Körper gut tun. Erkenne wann du angenehm gesättigt bist und aufhören solltest zu essen. Genieße nachhaltig und ohne Reue.

Dinkel-Skyr-Brötchen

Neuer Frühstücksliebling: Schnelle Dinkel-Skyr-Brötchen

Durch mehr Achtsamkeit in der Küche bin ich zu diesem leckeren Rezept für die schnellen Dinkel-Skyr-Brötchen gekommen. Für mich gibt es nichts Schöneres als am Wochenende mit frisch gebackenen Brötchen in den Tag zu starten und ganz gemütlich am Frühstückstisch zu verweilen. Deshalb wollte ich unbedingt mal wieder Brötchen zum Frühstück backen und den Tag mit meditativen Teigkneten beginnen.

Die Dinkel-Skyr-Brötchen sind eine Abwandlung von einem Rezept für schnelle Joghurtbrötchen, das ich vor kurzem in einer Zeitschrift entdeckt habe. Weil ich Weizenmehl inzwischen lieber durch Dinkelmehl ersetze und keinen Joghurt mehr im Hause hatte, habe ich einfach das Rezept ein bisschen abgewandelt.

Rezept für schnelle Dinkel-Skyr-Brötchen

Schnelle Skyr-Dinkel-Brötchen
Vorbereitungszeit
25 Min.
Zubereitungszeit
20 Min.
Arbeitszeit
45 Min.
 
Gericht: Breakfast, Brot, Frühstück
Keyword: Dinkelvollkornbrötchen, Schnelle Frühstücksbrötchen, Skyr-Brötchen, Skyr-Dinkel-Brötchen
Portionen: 8 Brötchen
Zutaten
  • 320 g Dinkelvollkornmehl und etwas mehr zum Bearbeiten
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 EL Kokosblütenzucker
  • 1/2 TL Salz
  • 50 g weiche Butter
  • 1 Ei
  • 200 g Skyr
  • Etwas Milch zum bestreichen
Anleitungen
  1. Den Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen.

  2. Mehl, Backpulver, Kokosblütenzucker und Salz miteinander vermengen.

  3. Die Butter, das Ei und Skyr hinzufügen.

  4. Alles zu einem glatten Teig kneten.

  5. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche den Teig in etwa 8 gleichgroße Portionen unterteilen. 

  6. Die Portionen zu runden Bällchen formen.

  7. Die Brötchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit dem Messer einen Schlitz in die Oberfläche scneiden.

  8. Die Brötchen mit etwas Milch einpinseln.

  9. Die Skyr-Dinkel-Brötchen im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten goldbraun backen.

  10. Die Brötchen aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Dann servieren.

Dinkel-Skyr-Brötchen

Das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn sich der Duft von frisch gebackenen Brötchen in der Wohnung ausbreitet und diese direkt vom Ofen auf den Frühstückstisch wandern, ist einfach zu schön! Findest du nicht auch?

Falls du die schnellen Dinkel-Skyr-Brötchen für später auf Pinterest pinnen möchtest, kannst du eines der folgenden Bilder verwenden:

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