Bacalhau à Brás ist eines der portugiesischen Nationalgerichte schlechthin. Dabei handelt es sich um eine relativ simple Speise, die aus dem gesalzenen luftgetrockneten Stockfisch, gestifteten Kartoffeln, Zwiebeln, Oliven und gestocktem Ei zubereitet wird. Ohne Zweifel, dieses typisch portugiesische Fischgericht lädt zum Schlemmen und Nostalgisch werden ein!
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Bacalhau à Brás – Das portugiesische Nationalgericht
In Portugal wird Bacalhau à Brás in nahezu jedem Restaurant serviert und erfreut sich allgemein großer Beliebtheit. Wenn mich mal wieder die Saudades heimsuchen, dann decke ich mich mit einer kleinen Vorratsration Bacalhau ein und koche meine portugiesischen Lieblingsgerichte nach. Bacalhau à Brás steht für mich einfach für das pure Portugalfeeling und für den typischen Geschmack der portugiesischen Küche.
Aber auch wenn ich in Portugal bin, vergeht kein Trip ohne mindestens einmal Bacalhau à Brás gegessen zu haben.
Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks könnt ihr das traditionelle Gericht ganz einfach zuhause nachkochen.
Tipps für die Zubereitung
Wo bekomme ich den portugiesischen Bacalhau her?
Bacalhau findet ihr überwiegend in portugiesischen und teils auch in spanischen Feinkostläden. Wenn ihr keinen Feinkostladen vor Ort oder in unmittelbarer Nähe habt, dann könnt ihr euren Bacalhau auch ganz gut im Internet bestellen. Ich habe zum Beispiel sehr gute Erfahrungen mit diesem Online-Feinkosthändler hier gemacht und bin mit der Qualität der Produkte stets zufrieden.
Wichtig bei der Verarbeitung von getrocknetem Bacalhau ist vor allem, dass ihr diesen mindestens 24 Stunden, idealerweise aber auch schon 48 Stunden, vorher in einen großen Topf mit kaltem Wasser einlegt um diesen zu entsalzen. Dabei solltet ihr das Wasser regelmäßig abgießen und auswechseln – andernfalls ist der Bacalhau ungenießbar und lässt sich für das Gericht nicht weiterverarbeiten.
Kann ich Bacalhau à Brás auch mit frischem Kabeljau zubereiten?
Der gesalzene, luftgetrocknete Stockfisch verleiht dem Gericht seinen einzigartigen Geschmack. Wenn du also dem typischen Geschmack des portugiesischen Nationalgerichts nachempfinden möchtest, dann funktioniert das nur, wenn du für die Zubereitung echten Bacalhau verwendest.
Frischer Kabeljau oder auch TK-Kabeljau hingegen ist vom Geschmack und der Konsistenz her anders. Das Gericht lässt sich sicherlich auch mit frischem Fisch nachkochen, aber geschmacklich wirst du hierbei nicht an Bacalhau à Brás rankommen.
Mein Tipp für die gestifteten Kartoffeln
In Portugal kann man die gestifteten Kartoffeln, auch batata palha genannt, bereits fertig abgepackt im Supermarkt kaufen. Auf diese Weise wird die Zubereitung von Bacalhau à Brás ein Klacks. Wenn ich das Gericht in meiner Fernwehküche zubereite, stelle ich die Kartoffelsticks einfach selbst her. Das geht am Besten mit Hilfe einer Küchenmaschine oder mit einem Küchenhelfer wie den Nicer Dicer. Der Nicer Dicer hat verschiedene Einsatze, darunter auch einen, mit dem man ganz leicht Gemüsesticks herstellen kann. Man muss zwar etwas zusätzliche Zeit für die Zubereitung einplanen, aber so geht es trotzdem noch um einiges schneller als die Stifte händisch zuzuschneiden.
Ist der Bacalhau erst mal abgekocht und stehen die gestifteten Kartoffeln parat, lässt sich der Bacalhau à Brás im Handumdrehen zubereiten. Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachkochen und Bom proveito!
Hier gibt es das Rezept für den Bacalhau à Brás
Portugiesischer Stockfisch mit gestocktem Ei, Kartoffeln, Zwiebeln und Oliven
- 500 g Bacalhau, entsalzen und ohne Kreten
- 500 g gestiftete Kartoffeln
- 2 große Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 3 EL Olivenöl
- 6 Eier
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
- 1 Bund glatte Petersilie fein gehackt
- 15 schwarze Oliven
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Wichtig: Den getrockneten Bacalhau mind. 48 Stunden zuvor in kaltem Wasser einweichen, in den Kühlschrank stellen und das Wasser mehrfach wechseln, um ihn zu entsalzen.
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Am Tag der Zubereitung den Bacalhau in einem Topf mit Salzwasser gar kochen. Das Wasser abgießen und den Bacalhau etwas abkühlen lassen. Anschließend von der Haut und den Fischkreten befreien und den Fisch in feine Stücke á la "pulled Bacalhau" zerpflücken. Den Bacalhau beiseite stellen.
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Die Kartoffeln gründlich waschen, schälen und in etwa 5- 6 cm lange strohhalmdicke Stifte schneiden. Das funktioniert am Besten mit Hilfe einer Küchenmaschine oder eines Küchenhelfers wie z.B. der Nicer Dicer.
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Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden.
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Den Knoblauch schälen und fein hacken.
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In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebelringe und den Knoblauch dazu geben und glasig dünsten. Dann den Bacalhau hinzugeben und 2-3 Minuten mit den Zwiebeln und dem Knoblauch anbraten.
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Anschließend die gestifteten Kartoffeln unterrühren und alles gut miteinander vermischen. Den Pfanneninhalt weitere 10-15 Minuten auf mittlerer Flamme braten, bis die Kartoffeln durch sind.
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Währenddessen die Eier in einen Rührbecher geben und miteinander verquirlen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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Die verquirlten Eier mit in die Pfanne geben und den Pfanneninhalt unter ständigem wenden weiterbraten, bis das Ei zu stocken beginnt.
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Zum Schluss die Oliven und einen halben Bund bis Bund gehackte Peteresilie untermischen. Sofort servieren! Bom apetit!
Tipp
Ich koche den Bacalhau stets mit einem Lorbeerblatt ab. Das ist im traditionellen Rezept zwar nicht angegeben, aber kann optional hinzugefügt werden.
Was meinst du?
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1 Kommentar
Hallo,
Ich liebe Stockfisch und koche viel damit. Wenn ich im Ferienhaus in Spanien oder in der Karibik bin. Ich nehme mir auch immer welchen mit nach Hause. In Island habe ich gesehen, wie er „hergestellt“ wird. Er kommt meiner Meinung nach immer aus dem Norden. Deshalb wundere ich mich, was du mit portugiesischem Bacalhau meinst. In Portugal gekauftem? Für diese Rezepte kann man ihn in jedem Land kaufen, aus dem Norden kommt er immer. Die Qualität ist wichtig. Da gibt es sehr große Unterschiede. Ich nehme immer die dicken Filets, oft auch desalado. Kulinarische Grüße Nina