Bolo de chocolate com vinho de Porto e frutos secos – Schokoladenguglhupf mit Portwein und Nüssen und kleines Portoglück
Heute ist der Tag des Schokoladenkuchens! Wenn das mal kein Grund ist um direkt in die Küche zu hüpfen und den Tag mit schokoladigen Kuchenglück zu beginnen! Zur Feier des Tages wird in meiner Fernwehküche ein extra schokoladiger Schokoladenguglhupf mit Portwein und Nüssen serviert. Es ist mal wieder allerhöchste Zeit, dass hier mal wieder eine Prise Portugiesenglück durch die Küche weht. Dazu gibt es noch ein bisschen Portoglück.
Aber es gibt noch einen kleinen Anlass, der zum Feiern einlädt! Ich freue mich dir heute ein neues und doch irgendwie altbekanntes Format präsentieren zu dürfen. Hiermit führe ich eine monatlichen Kolumne über mein ganz persönliches Herzensland Portugal ein. Weil Portwein mich sofort an Porto denken lässt, nehme ich dich auf einen kleinen Gedankenspaziergang nach Porto mit.
Meine neue Kolumne: Ab sofort gibt es einmal im Monat eine Portugal-Story
Ich habe mir schon seit einiger Zeit meine Gedanken dazu gemacht. Nachdem der Blog im vergangenen Jahr um zwei neue Kategorien gewachsen ist, kam insgeheim immer öfters die Angst auf, dass meine ‚Fernwehküche‘ durch die Vielfalt meiner momentanen Interessen ein kleines bisschen untergehen könnte.
Dabei begann mein Blogabenteuer doch eben mit dem Gedanken, die Verbundenheit zu diesem wundervollen Land durch eine nie endende Entdeckungsreise durch die Landesküche aufrecht zu erhalten. Außerdem gibt es noch so viele tolle Geschichten, die erzählt werden können. Tipps und Erfahrungen, die hier auf dem Blog ausgetauscht werden wollen. So viele tolle Bilder, die nur darauf warten, mit der Welt geteilt zu werden. Lust auf diese zauberhafte Land zu machen, das mit seinen atemberaubenden Küsten, liebenswürdigen Menschen und unfassbar leckeren Landesküche begeistert.
Deshalb wird es ab sofort mindestens einmal im Monat eine Portugal-Story auf dem Blog geben. In dieser Kolumne werde ich euch leckere Rezepte kombiniert mit kleinen Geschichten und Anekdoten sowie schönen Bildern aus meiner Zeit, in der ich in Portugal gelebt habe vorstellen. Hin und wieder werde ich euch meine Lieblingsplätze zeigen. Das ein oder andere Portugal-Kochbuch wird ebenfalls vorgestellt. Außerdem möchte ich euch mit Tipps zu netten und hilfreichen Shops versorgen und euch die ein oder andere Besonderheit der portugiesischen Küche vorstellen. Klingt das gut?
Bolo de chocolate com vinho de Porto e frutos secos und ein kleiner Gedankenspaziergang nach Porto
Der Auftakt macht heute das Rezept für diesen Bolo de chocolate com vinho de Porto e frutos secos, den ich auf meinem portugiesischen Lieblingsblog Ananás e Hortelã gefunden habe. Die liebe Inês macht nicht nur wunderschöne Bilder und atemberaubende Leckereien, sondern versteht es mit ihren Bildern Geschichten zu erzählen. Ihre Rezepte wurden bereits in der Vogue und Cosmopolitan abgedruckt und mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich durch ihren Blog stöbere.
Das Rezept für den Portwein-Schokoladenguglhupf, das ihr weiter unten findet, habe ich ins Deutsche übersetzt. Das Original auf Portugiesisch und Englisch ist hier zu finden.
Während ich den Kuchen fotografiert habe und dabei portugiesische Lieder angehört habe, musste ich unweigerlich an Porto, die Stadt des Portweins, zurückdenken.
Kleines Portoglück
Während unseres Porto-Trips vergangenes Jahr haben wir bei einer Portwein-Probe bei einem kleinen, familiengeführten Weingut mitgemacht, was ein wirklich nettes Erlebnis war. Porto entwickelt sich immer mehr zur Trend-Stadt und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wer einen Trip nach Porto plant, sollte auf jeden Fall in Erwägung ziehen Ende Juni während des Volksfests São João dorthin zu reisen.
São João – Das portugiesische Volksfest ist das schönste Fest des Jahres
Mit São João und somit auch meinem ersten Besuch in Porto ist einer meiner liebsten Erinnerungen verbunden. Dieser liegt mittlerweile mehr als 10 Jahre zurück. Mit meinen polnischen und spanischen Mitbewohnerinnen und einem portugiesischen Freund sind wir ganz spontan mit dem Bus von Lissabon nach Porto gefahren. Dort haben wir den Tag in der Stadt verbracht und die Nacht des heiligen São João durchgefeiert.
Das Volksfest findet jedes Jahr am 23. Juni statt und gilt als bestes Fest der Stadt. Die ganze Stadt ist auf den Beinen uns es wird die ganze Nacht Musik gespielt. Die Menschen feiern und tanzen ausgelassen auf der Straße, die Portugiesen grillen „Sardinhas“ an jeder Ecke (spricht sich ‚Sardinjasch‘ und heißt Sardinen) und zu Mitternacht gibt es ein großes pompöses Feuerwerk an der Ribeira.
Mit dem Plastikhammer auf den Kopf
In jener Nacht durfte ich auch einen der kuriosesten Bräuche kennen lernen, die mir je begegnet sind. Als wir tagsüber durch die Straßen schlenderten, sind mir bereits die vielen Verkäufer aufgefallen, die überall kleine bunte Plastikhammer an die vorüber ziehenden Menschen verteilten. An manchen Ecken wurden die Hammer sogar umsonst als Werbegeschenke verteilt. Als wir unseren portugiesischen Freund darauf ansprachen erklärte der uns, dass es früher Tradition war eine langstilige Lauchpflanze mit sich herum zu tragen und jedem der an einem vorbeizog, mit der Blume einen sanften Stubs auf den Kopf zu geben und ihm Glück und Gesundheit zu wünschen.
Die Portugiesen haben Spaß, sich die Köpfe einzuhämmern
Nachdem das Volksfest jedoch immer mehr Menschen nach Porto zog und die Lauchpflanzen eher unpraktisch wurden, kam eines Tages irgendwer auf die Idee die Lauchpflanze durch Plastikhammer zu ersetzten. Der Plastikhammer sind seitdem das wichtigstes Utensil in jener Nacht. Die Menschen, vor allem jedoch die Kinder haben einen Heidenspaß, jedem vorbeiziehenden Passanten eins mit dem Plastikhammer über zu ziehen. Schon tagsüber machen sich die Kinder es zum Spiel den Erwachsenen die Plastikhammer wieder abzuluchsen. Die ganz gewieften Kids fand man oft einige Straßenecken weiter, wo sie die Plastikammer wieder an den Mann bringen wollten.
Es war schon irgendwie ganz schön witzig wildfremden Menschen mit dem Hammer auf den Kopf zu hauen. Doch je später es wurde und je öfters wir durch das Geschiebe und Gedränge an der Ribeira durch mussten, desto anstrengender wurde die „Mit dem Hammer auf den Kopf“-Sache. Das hat uns allerdings nicht davon abgehalten, ausgiebig mit den Portugiesen zu feiern und auch das Feuerwerk über dem Douro zu bestaunen. Die Nacht verging wie im Flug und in den frühen Morgenstunden machten wir uns wieder in Richtung Lissabon auf. Das sind die Nächte die ewig in Erinnerung bleiben werden!
‚Recordar é reviver‘ – Erinnern ist beleben: Das Rezept für den Bolo de chocolate com vinho de Porto e frutos secos – Schokoladenguglhupf mit Portwein und Nüssen
Mein kleiner Gedankenspaziergang führt mich wieder zu meinem Schokoguglhupf zurück. Ich habe es euch bereits beim Rezept für die Schoko-Minigugls und bei der Schokosalami verraten: Ich liebe die Kombination von Portwein und Schokolade. Die Bitternoten in Portwein und Schokolade im Zusammenspiel mit ihrer Süße ergänzen sich nahezu perfekt und stimulieren sich gegenseitig. Ich empfehle dir, den Portwein-Schokoladenguglhupf am Besten einen Tag vorher zu backen und ihn über Nacht stehen zu lassen, dann zieht der Portwein noch richtig gut durch!
Hier gibt’s das Rezept von Inês:
Schokoladenguglhupf mit Portwein und Nüssen
- 250 g Rohrzucker
- 4 Eier
- 250 ml Naturjoghurt (den cremigen)
- 150 g Zartbitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil)
- 150 g Butter
- 2 EL Kakaopulver (ich habe schwach entöltes verwendet)
- 60 ml Portwein
- 300 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 100 g Nüsse und Trockenfrüchte (Ich habe 25 g Sauerkirschen und 75 g Walnüsse verwendet)
- 200 ml Sahne
- 150 g Zartbitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil)
- 2 EL Portwein
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Den Backofen auf 180 ° C vorheizen.
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Die Guglhupfform gut einfetten und mit Mehl bestäuben.
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Butter und Schokolade im Wasserbad schmelzen und zum Abkühlen kurz auf die Seite stellen.
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Die Eier in eine Schüssel geben und 3-5 Minuten schaumig schlagen.
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Den Rohrzucker unter ständigem Rühren zu den Eiern einrieseln lassen.
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Erst den Naturjoghuth unterrühren, dann die Butter-Schokoladen schmelze hinzufügen und zum Schluss den Portwein unterrrühren.
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In einer zweiten Schüssel Mehl, Natron, Backpulver und Kakao mischen und den Mehlmix sieben, bevor er portionsweise unter das Eigemisch untergerrührt wird.
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Zum Schluss die Nüsse grob hacken und zusammen mit den Sauerkirschen unterheben.
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Den Teig in die Gugelhupfform füllen und ca. 40 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Mit der Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen gut durchgebacken ist.
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Wenn der Guglhupf aus dem Ofen kommt, ihn ca. 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Den Guglhupf aufs Kuchengitter stürzen und ihn aus der Form lösen.
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Damit der Kuchen schön saftig bleibt, die Guglhupfform wieder über den Guglhupf legen und ihn so vollständig abkühlen lassen. Das dauert zwar ein bisschen länger, aber der Kuchen bleibt dadurch schön weich und saftig.
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Die Schokolade in kleine Stücke hacken.
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Die Schokolade zusammen mit 200 ml Sahne und 2 EL Portwein in einer Schüssel über dem Wasserbad aufschlagen und ständig umrühren, bis die Schokolade geschmolzen ist.
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Zum Schluss die Ganache über den Portwein-Schokoladen-Guglhupf geben.
Gönn dir heute ein ordentliches Stück Schokoladenkuchen und lass es dir gut gehen!
6 Kommentare
Ich habe diesen Kuchen nur probiert, um Portwein Reste aufzubrauchen… Und würde positiv überrascht! Obwohl ich meine eigene, etwas gesündere Bio-Variante kreiert habe (mit etwas weniger Zucker und einer Mischung aus dunklem Dinkelmehl, Buchweizenmehl und einem kleinen Rest Braunhirse), ist der „Bolo“ prima aufgegangen und schmeckt lecker – nur etwas länger im Ofen hat er dann gebraucht (eher 60 als 40 min.) Toll finde ich den Joghurt im Kuchen… Sehr ungewöhnlich… Rezept wird weitergereicht, danke!
Vielen lieben Dank für dein Feedback liebe Birgit!
Deine gesünder Biovariante klingt super gut und wäre ganz bestimmt auch total nach meinem Geschmack!
Liebe Grüße,
Katrin
Bei mir war am Ende die Schoko-Butter schmelze übrig. Wann hätte ich die zugeben müssen?
Stand leider nicht in der Zubereitung.
Die ist das einzige Rezept für diese Spezialität aus Portugal.
Wäre schön wenn du das noch einfügen könntest
Liebe Ulrike,
ganz ganz lieben Dank für dein Feedback zum Rezept und entschuldige vielmals für die fehlende Info. Ich habe sie sofort hinzugefügt – die Schoko-Butter-Schmelze wird zusammen mit dem Jogurt und dem Portwein untergerührt.
Ich hoffe dir ist der Kuchen dennoch geglückt!
Liebe Grüße,
Katrin
toller toller post! und diese bilder aus porto rufen gerade ganz laut FERNWEH in mir :D porto ist einfach so so schön!
Liebe Ina, da stimme ich dir voll und ganz zu – Porto hat sich die letzten Jahre über so gemacht und ist wunderschön! Vielen lieben Dank für die lieben Worte ♥