Es ist der erste Freitag im Monat und deshalb gibt es heute Bärlauchpestoschnecken frisch aus dem Ofen für unsere neue Runde Saisonal is(s)t besser!
Ich freu mich jedes Jahr ganz besonders auf die Bärlauchzeit! Zum einen ist es dann auch gar nicht mehr so lange hin bis die Spargel- und Beerenzeit beginnt. Zum anderen kann ich endlich wieder Bärlauchpesto auf Vorrat zubereiten. Aus diesem Grund stand für mich auch von vornherein fest, dass es für unsere saisonale Kochrunde im April ein Bärlauch-Gericht geben muss.
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Saisonal is(s)t besser – Was essen wir im April?
Doch bevor wir zum Rezept kommen, lasst uns erst einmal schauen, was der April für uns an saisonalem Obst und Gemüse bereit hält.
Wilden Bärlauch sammeln
Dieses Jahr war ich zum allerersten Mal wilden Bärlauch sammeln. In Freiburg kommt er massenweise im Wald vor, doch irgendwie habe ich mich bislang nie so richtig ran getraut. Es ist allseits bekannt, dass der Bärlauch leicht mit seinen giftigen Zwillingen, den Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechselt werden kann. Davor hatte ich gehörigen Respekt!
Doch als uns vergangenes Wochenende bei unserem Waldspaziergang der Duft von Knoblauch in die Nase stieg und ich hier und dabei Menschen beobachtete, wie sie fleißig die gestielten, schlanken Bärlauchblätter sammelten, konnte ich der Versuchung einfach nicht widerstehen. Ein hübsches Sträußchen Bärlauchblätter wanderte direkt mit nach Hause und wurde zu einem Gläschen Bärlauchpesto verarbeitet.
Bärlauch sammeln – darauf solltest du achten
Falls du auch einmal wilden Bärlauch sammeln möchtest, dann solltest du folgendes beachten:
- Schau dir die Blätter und Stängel genau an! Bärlauchblätter wachsen an einem einzelnen Stängel aus dem Boden und wachsen meist in Gruppen dicht beeinander. Bei den giftigen Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter an einem Stängel auf. Bei den noch giftigeren Herbstzeitlosen liegen die Blätter zunächst eng am Stängel an und öffnen sich dann.
- Wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es besser bleiben! Maiglöckchen und Herbstzeitlose speichern in den Blättern Inhaltsstoffe, die lebensgefährliche Vergiftungen herbeirufen können. Wenn du dir nicht sicher bist, dann kaufe dir lieber Bärlauch auf dem Wochenmarkt oder hole dir welchen aus dem Supermarkt.
- Falls du nach dem Verzehr von selbst gesammelten Bärlauch Beschwerden wie Durchfall, Überlkeit oder Erbrechen bekommst, suche unverzüglich einen Arzt auf!
- Wilder Bärlauch muss nach dem Ernten gut gewaschen und vor dem Verzehr bei mindestens 60° erhitzt werden. Auch wenn du beim Bärlauch sammeln alles richtig gemacht hast, bei wildem Bärlauch besteht stets die Gefahr, dass an den Blättern Eier des Fuchsbandwurms haften. Diese werden jedoch erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet. Gutes Waschen oder Einfrieren hilft da leider nicht.
- Für selbstgemachtes Bärlauchpesto, empfiehlt es sich deshalb vorsichtshalber keinen wilden Bärlauch zu verwenden- sicher ist sicher!
Selbstgemachte Pizzaschnecken mit Bärlauchpesto
Für meine Bärlauchpestoschnecken habe ich zwar wilden Bärlauch verwendet, aber die Schnecken bei 180° ca. 30 Minuten gebacken werden, hatte ich im Hinblick auf den Fuchsbandwurms keine Bedenken. Für das Bärlauchpesto habe ich außerdem ein veganes Rezept verwendet, da ich keinen Parmesan mehr zu Hause hatte und nur wegen einer fehlenden Zutat nicht nochmal in den Supermarkt losrennen wollte.
Für die Pizzaschnecken habe ich Mamas Pizzateig-Rezept verwendet – das gab’s bei uns schon ewig nicht mehr. Dein Teig habe ich einfach mit Dinkelvollkornmehl zubereitet.
Hier gibt es das Rezept für die Bärlauchpestoschnecken
- 200 g Bärlauch
- 40 g Pinienkerne
- 1 Bio-Limette
- 2 Knoblauchzehen
- 10 EL Oivenöl
- Etwas Salz
- 1/2 Würfel Hefe
- 1/2 Tl Zucker oder Zuckeralternative
- 1 Prise Salz
- 170 ml Milch
- 500 g Mehl
- 1 Ei
- 3 EL Olivenöl
- 1 Becher Schmand
- 1 Glas Bärlauchpesto (wie oben zubereitet)
- 1 Packung Speckwürfel (optional)
- 200 g geriebener Käse
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Die Hefe in eine Schüssel geben und mit Zucker, Salz und lauwarmer Milch anrühren.
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Den Vorteig 10 – 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
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Mehl in eine große Schüssel geben. In die Mitte eine Kuhle machen und den Vorteig hinzugeben. Das Ei hinzufügen und alles zu einem glatten Teig kneten. Zum Schluss das Öl unterkneten.
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Den fertigen Teig ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen bis er doppelt so groß ist.
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Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne anrösten.
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Den Bärlauch gut waschen und trocken schütteln.
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Die Limette auspressen.
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Alle Zutaten in einen Mixer geben und fein mixen. Falls nötig einen Schuss Wasser hinzufügen.
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Das Bärlauchpesto mit etwas Salz abschmecken.
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Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Backofen auf 160° Grad vorheizen.
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Den Teig in Backblechgröße asuwellen und längs halbieren.
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Die Teighälften mit Schmand bestreichen. Anschließend das Glas Bärlauchpesto darauf verteilen.
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Im nächsten Schritt die Speckwürfel und den geriebenen Käse darauf verteilen.
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Die Teighälften der Länge nach aufrollen und in gleich große Scheiben schneiden.
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Die Bärlauchpestoschnecken nebeneinander in die Springform setzen und die Form in den vorgeheizten Ofen schieben.
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Die Bärlauchpestoschnecken ca. 30 Minuten bei 160° Grad backen.
Bist du dabei?
Zeige uns dein saisonales Gericht und mache bei unserer Kochrunde mit! Falls du ein leckeres Gericht zubereitet hast, dass du mit uns teilen möchtest, kannst du dich einfach in die Linkliste unten eintragen und/oder dein Gericht mit uns auf Instagram unter dem Hashtag: #saisonalisstbesser teilen.
Vergiss nicht mich (@fernwekueche) auf deinem Bild zu verlinken. Am Ende des Monats teile ich eine Zusammenfassung aller Beiträge, die im April zusammen getragen wurden in meinen Stories. Wir freuen uns, auf viele leckere Gerichte und Rezeptvorschläge!
8 Kommentare
Hallo Katrin,
an herzhafte Schnecken habe ich noch gar nicht gedacht, allerdings ist das Foto so toll, dass es auf die Nachbackliste kommt.
Freue mich schon.
Gruß,
Alexandra
Vielen Dank für das Kompliment Alexandra, freut mich sehr dass ich dich inspirieren konnte :-)
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachbacken!
Liebe Grüße,
Katrin
Hmm, das sieht fantastisch aus :-) Ich sammle immer selber Bärlauch und deine Tipps sind da wirklich Gold wert. Danke dafür!
Liebe Grüße, Frances
Ich bin ja eher so der ängstliche Typ, wenn es ums Bärlauch sammlen geht – deshalb habe ich mich erst mal schlau gemacht und freue mich, dass die Tipps gut ankommen :-)
Liebe Grüße,
Katrin
diese schnecken sehen soooo gut aus ;) ich glaube wenn ich wieder für andere kochen kann, dann mache ich die auf jeden fall nach (bis dahin gefriere ich etwas bärlauch ein)
Hoffentlich ist es ganz bald so weit! Ich würde dir eventuell empfehlen, dass du nur das halbe Rezept zubereitest – wir haben tatsächlich 4-5 Tage davon gegessen, war dann doch eine ordentliche Person nur für uns zwei ;-)
Jetzt habe ich richtig Lust auf deine Bärlauchschnecken. Die sehen wirklich zum Anbeißen aus und wandern auf jeden Fall auf die lange To-Bake-Liste.
Liebe Grüße
Dann habe ich ja alles richtig gemacht :-) Nachbacken lohnt sich auf jeden Fall! Viel Spaß beim Ausprobieren!
Liebe Grüße,
Katrin