Was wäre die Portugiesische Küche nur ohne Piri Piri? In diesem Beitrag verrate ich euch, was es mit der portugiesischen Spezialität auf sich hat und zeige euch mein Lieblings-Rezept für selbstgemachtes Piri Piri-Öl. Das Chili-Öl gibt euren Gerichten eine herrlich feurige Note und ist eine beliebte Geschenkidee aus der Küche.
Piri Piri ist ein universeller Begriff
Der Name „Piri Piri“ findet seinen Ursprung in Swahili und bedeutet „Pfeffer, Pfeffer“. In Portugal und in bestimmten Teilen Afrikas wird die Bezeichnung gerne als Sammelbegriff für Chilischoten verwendet. Aber auch als Namenszusatz für pikante Gerichte, Soßen oder als Gewürz ist „Piri Piri“ ein gängiger Begriff.
Angeblich brachte damals Colombus die Piri Piri Chilischoten mit nach Portugal, weil er sie irrtümlicherweise für eine Verwandte des Pfeffers hielt. Tatsächlich wurde die Chili-Pflanze damals in Afrika als Heilpflanze kultiviert. Neben dem besonders hohen Vitamin C Gehalt, wurde die Chili vor allem dank des Capsaicins, das für die Schärfe der Chili sorgt, in Schmerzmitteln und Wundsalben eingesetzt.
Die Piri Piri Chili
In Portugal trifft man die Chili-Sorte oft in kleinen Töpfchen an. Denn die feurig scharfe Schote bietet sich nicht nur super als Zierpflanze an. Nebenbei erwähnt lässt sich auch ohne Probleme auf der Fensterbank oder dem Balkon züchten und überwintern.
Die Piri Piri Pflanze gehört zur Sorte der sogenannten Capsicum frutescens. Diese charakterisiert sich durch mittelgrüne, etwa 4 cm lange schmale Blätter und hat etwa 2 bis 3 cm lange und 0,7 bis 1 cm dicke Schoten. Die Chilis sind dünnfleischig und zeichnen sich durch schneidende Schärfe aus. Sie werden schnell gelb, dann orange und schließlich leuchtend rot. Geerntet werden die Chilis allerdings erst, wenn sie eine leuchtend rote Farbe haben.
Piri Piri Chilis sind teuflisch scharf. Der Schärfegrad variiert von 30.000 SHU (Schärfegrad 7) bis 100.000 SHU (Schärfegrad 9) auf der Scoville-Skala.
Selbstgemachtes Piri Piri-Öll – ein echter Allrounder in der portugiesischen Küche
In der Portugiesischen Küche wird Piri-Piri äußerst vielseitig eingesetzt. Am Bekanntesten ist wohl das „Frango Piri Piri“ – Hähnchen mit einer feurig scharfen Chili-Marinade. Darüber hinaus trifft man in portugiesischen Restaurants nahezu überall die typische Hot-Sauce an, die auf jedem Tisch mit serviert wird. Sie hat ein leicht erdiges Aroma und ist eine super Alternative zur Tabasco-Sauce. Außerdem lassen sich die Schoten auch in Essig eingelegt kaufen.
Das Piri Piri Gewürz wird aus Chili-Pulver zubereitet. Hierzu werden die Chilis über mehrere Wochen getrocknet und zu Pulver gemahlen. Auch Würzpasten werden häufig aus der Chilischote hergestellt. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Chilischoten zu Piri Piri-Öl zu verarbeiten. Das ist unser ganz persönlicher Favorit. Das Öl lässt sich auf vielerlei Weise verwenden und peppt so ziemlich jedes Gericht auf. Perfekt für all diejenigen, die es gerne feurig scharf mögen. Du bist neugierig geworden?
Hier gibt es das Rezept für das selbstgemachte Piri Piri-Öl:
Piri Piri caseiro
- getrocknete Piri-Piri Schoten
- 2-3 frische Piri-Piri-Schoten oder eine andere Chili-Sorte
- 2 EL Whiskey
- 1 Zitrone
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL grobkörniger Salz
- 1 EL Rotweinessig
- 1 Flasche hochwertiges Olivenöl
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Ein steriles Gefäß zu einem Drittel mit den getrockneten Piri-Piri-Schoten füllen. So viel Olivenöl darüber gießen, dass alle Piri-Piri Schoten bedeckt sind. Wer mag, kann noch einen Schuss Whiskey dazu geben.
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Die frischen Chilischoten in einem Mixer oder mit dem Mörser zu einer feinen Paste verarbeiten.
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In einem kleinen Kochtopf die Chilipaste mit einem Schuss Zitronensaft, 2 EL Whiskey, 1 El Rotweinessig, dem Salz, dem Lorbeerblatt und 1-2 EL Olivenöl aufkochen bis die Paste zu duften beginnt.
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Den Topfinhalt vollständig abkühlen lassen und in die Paste zu den in Olivenöl eingelegten Piri-Piris geben. Das Gefäß mit Olivenöl auffüllen. Und fertig!
Mein Tipp:
- In einem gut sterilisierten Gefäß bleibt das Piri-Piri-Öl einige Monate haltbar.
- Für die Zubereitung des Piri Piri-Öls empfiehlt es sich auf hochwertige Zutaten zurück zu greifen. Vor allem bei der Auswahl des Olivenöls gibt es große Unterschiede in Sachen Qualität und diese ist letztendlich maßgeblich für die Qualität des Chili-Öls.
Eine Anmerkung:
Das Piri-Piri-Öl ist anfangs noch etwas schärfer, wird aber nach ca. einer Woche etwas milder.
Quelle:
Das Rezept stammt aus dem Kochbuch "Piri Piri – Die echte portugiesische Küche" von Tessa Kiros
Hinweise zur Verarbeitung und Lagerung von selbst-gemachtem Chili-Öl
Bei der Zubereitung des Chili-Öls solltest du vor allem darauf achten, dass du die Hände und Küchenutensilien nach Kontakt mit der feurig scharfen Chili-Schote gründlich reinigst. Die Schärfe lässt sich leicht übertragen. Wenn du dir mit den Fingern ins Gesicht fasst, kann das eventuell ziemlich unangenehm werden. Noch viel schlimmer wird es, wenn du dir mit den Fingern in den Augen reibst.
Das Piri Piri-Öl ist sofern du es in eine gut sterilisierte Flasche abgefüllt hast gut einige Wochen oder Monate haltbar. Bilden sich jedoch Schlieren oder Schwebstoffe im Öl, sollte das Öl schnellstens entsorgt werden.
Ohne jede Zweifel, die Portugiesen lieben ihr Piri Piri! Auch unter meinen Freunden und der lieben Familie ist das scharfe Öl wirklich beliebt. Deshalb überrascht es sicherlich nicht, dass ich das Öl immer wieder gerne als Geschenk aus meiner Küche zubereite und zu den verschiedensten Anässen weiter verschenke. Vielleicht ist das Öl ja auch etwas für dich?
Falls du das Rezept für das Piri Piri-Öl für später pinnen möchtest, kannst du eines der folgenden Bilder verwenden:
3 Kommentare
Hey danke für das Rezept. aber das mit der Haltbarkeit ist absoluter 100% Käse! Natives, kalt gepresstes Olivenöl gilt als bestes Konservierungsmittel, da sich darin kaum Bakterien tummeln, problemlos mehrere Jahre oder. länger haltbar. Was soll also der Mist?
Olá und vielen Dank für dein Feedback! Wie lange Öl haltbar ist, hängt i.d.R. davon ab, wie es behandelt wird. Ich habe mich bzgl. der Haltbarkeit an meinen persönlichen Erfahrungen orientiert. Generell wird empfohlen, dass das Öl sofern es einmal geöffnet wurde möglichst schnell verzehrt werden sollte und als Richtwert werden oft 1-2 Monate angegeben.
Die richtige Temperatur, Lagerung und Lichtverhältnisse spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle und nicht jeder Haushalt bringt die optimalen Voraussetzungen mit sich.
Wenn das Öl lichtgeschützt und bei richtiger Temperatur gelagert wird und man außerdem bei der Verwendung darauf achtet, dass das Öl zügig wieder verschlossen wird und nicht zu viel Sauerstoff hineingelangt, kann man lange seine Freude daran haben.
Liebe Grüße,
Katrin
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