September ist Zwetschgenzeit und da wird natürlich auch dieser köstliche Bühler Zwetschgenkuchen gebacken. Dieser Kuchen ist einmalig! Ein einfaches, gelingsicheres Rezept mit Geschmacksgarantie – immerhin stammt es von Oma. Das Beste daran ist der Mürbteig und ein unglaublich leckerer Sahneguss, der mit saurer Sahne zubereitet wird.
Familienrezepteschätze
In einem dicken Ordner, der wohl behütet im Küchenschrank verweilt, hat sich im Laufe der vergangenen Jahre ein großer Stapel an abgeschriebenen Rezepten angehäuft, die ich seit langer Zeit einmal digitalisieren wollte. Die Rezepte stammen überwiegend von meiner Oma. Die hat vor einiger Zeit damit begonnen ihre ganz persönlichen Rezeptlieblinge noch einmal neu in ein kleines Notizbuch zu übertragen. Dieses Notizbuch ist ein echter Familienschatz! Jedes Mal wenn ich bei ihr zu Besuch bin, blättere ich mit Freuden durch das Büchlein. Dabei entdecke immer wieder aufs neue Rezepte, die ich mit nach Hause nehme.
Darunter war zum Beispiel auch das Rezept für den Bühler Zwetschgenkuchen hier. Nun ist es mit den Familienrezepten so: Es gibt jene Kuchenklassiker, die unsere Kindheit geprägt haben und die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Doch dann gibt es auch jene Kuchen, die schon ein bisschen in Vergessenheit geraten sind und von denen man nicht einmal wusste, dass sie Teil des Familienrezepte-Sammelsuriums sind. So ging es mit auch mit dem Bühler Zwetschgenkuchen.
Da ich von diesem Rezept lediglich Omas Abschrieb hatte, war ich neugierig wie der Kuchen wohl werden würde. Der Kuchenguss klang interessant und ich war mit sicher, dass es sich hierbei um einen geschmacks- und gelingsicheren Kuchen handelt. Das Rezept hat meine Oma von meiner Oma väterlicherseits erhalten. Die ist nicht weit von Bühl aufgewachsen, woher die berühmte Bühler Zwetschge stammt.
Die Bühler Zwetschge
Bühl ist ein kleines Städtchen in Baden. Der Bühler Zwetschge hat es die Stadt zu verdanken, dass sie in Deutschland und dessen Grenzen hinaus bekannt geworden ist. Man sagt, dass um 1840 die Zwetschge dort zum ersten Mal entdeckt worden ist. Dank des milden Klimas, hat sich die Zwetschge dort über 100 Jahre behauptet und wurde auf den großen Märkten in ganz Deutschland verkauft.
Die Zwetschgenproduktion wurde schnell zu Haupteinnahmequelle der Stadt. Auch heute noch ist die Zwetschge aus der regionalen Küche und Backstube nicht mehr wegzudenken. Einmal im Jahr findet das Bühler Zwetschgenfest statt, das sich zum größten Erntedank- und Volkfest der Region entwickelt hat. An einem Wochenende Anfang September wird die süße, blaue Frucht mit Weindorf, Fest- und Kulturzelt, Vergnügungspark und großem Festumzug gefeiert.
Hier gibt es das Rezept für den Bühler Zwetschgenkuchen:
Ich vermute, dass das Rezept seinen Namen der Tatsache zu verdanken hat, dass es ganz einfach mit den typischen Bühler Zwetschgen zubereitet wird. Leider verweilt meine Oma väterlicherseits nicht mehr unter uns um sie danach zu fragen. Meine Oma konnte es auch nicht mit Sicherheit sagen. Jedoch vermutet sie, dass es sich hierbei auch um ein typisch badisches Rezept handeln könnte.
Im Netz wurde ich leider auch nicht fündig. Nachdem ich mich jedoch durch unzählige Zwetschgenrezepte geklickt habe, möchte ich auf jeden Fall festhalten, dass dieser Kuchen einmalig ist und gerade deshalb auf jeden Fall in der Familienrezeptesammlung gehütet wird! Probiere es selbst aus!
- 380 g Mehl (Für die gesündere Varianta Vollkorn-DInkelmehl)
- 150 g Margarine
- 120 g Zucker
- 5 Eier
- 1 TL Backpulver
- 1 kg Zwetschgen
- 1 Becher saure Sahne
- 2 EL gestiftete Mandeln
- 1 Becher Sahne oder Schmand zum servieren (Optional)
- Etwas Puderzucker zum bestäuben (Optional)
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Die Zwetschgen waschen, entkernen und vierteln.
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300 g Mehl, 1 TL Backpulver miteinander vermischen.
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150 g Margarine, 60 g Zucker und das Ei hinzufügen.
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Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten.
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Eine Springform mit Backpapier auslegen. Die Springform einfetten und den Mürbteig in der Springform ausrollen.
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Die Springform in den Kühlschrank stellen.
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4 Eigelb mit 60 g Zucker schaumig rühren.
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80 g Mehl, 1 Becher saure Sahne und 2 EL gestiftete Mandeln hinzufügen und alles gut miteinander verrühren.
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Die Springform aus dem Kühlschrank nehmen und den Mürbteig mit den Zwetschgen belegen.
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Den Guss darüber verteilen.
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Den Zwetschgenkuchen im vorgeheizten Backofen ca. 60 – 65 Minuten bei 175° backen.
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Den Zwetschgenkuchen ca. 10 Minuten abkühlen lassen, aus der Form lösen und vollständig erkalten lassen. Vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestäuben.
Mein Serviertipp:
Der Bühler Zwetschgenkuchen schmeckt besonders gut, wenn er mit frisch aufgeschlagener Schlagsahne oder Zimt-Schmandcreme serviert wird.
Für die Zimt-Schmandcreme einfach einen Becher Schmand mit 1 TL Zimt (optional: und 1/2 TL Kardamom) verfeinern und einen Klecks davona auf den Kuchen geben.
Zwetschgenkuchen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten: ob auf Quark-Öl-Teig- oder Hefeteig-Basis, als Rührkuchen mit leckeren Streuseln oder mit Mürbteig. Zwetschgenkuchen gehört im September einfach unbedingt dazu! Ich würde mich freuen, wenn du mir unter diesem Beitrag dein liebstes Zwetschgenkuchen-Rezept verrätst! Hab einen wundervollen Tag!
3 Kommentare
Ist es richtig, dass die 4 Eiweiße am Ende übrig bleiben? Oder sind sie in dem Rezept beinhaltet und nur vergessen wurden ;)?
Was machst du mit den übrigen Eiweißen?
Das Rezept ist ansonsten toll, ich backe es gerade.
Herzliche Grüße,
Karen
Liebe Karen,
richtig die Eiweiße bleiben übrig und es wandern nur die Eigelbe in den Guss 😊
Ich hebe das übrig gebliebene Eiweiß meistens 1-2 Tage in einem Glas im Kühlschrank auf und mache daraus ein Omelette – dafür gebe ich einfach zwei weitere ganze Eier dazu und am liebsten noch Kartoffelscheiben oder Süßkartoffelscheiben 😊
Lasst euch den Kuchen schmecken!
Liebe Grüße,
Katrin
der Kuchen sieht einfach absolut fein aus :D