Pastéis de Nata – Die berühmten portugiesischen Puddingträumchen

von Fernwehküche

Wer kennt sie die berühmten portugiesischen Puddingträumchen, die einen sofort in den siebten Himmel katapultieren? Eine köstliche Puddingcreme umhüllt von einer luftig-knuspriger Blätterteigkruste – hach, allein bei dem Gedanken an Pastéis de nata beginnt mein Herz Purzelbäume zu schlagen. Heute wage ich mich an die Königsdisziplin der portugiesischen Patisserie heran.

Wer schon mal Urlaub in Lissabon gemacht hat ist garantiert in den Genuss der kleinen Puddingträumchen gekommen. Dort gibt es die nämlich an jeder Ecke. Die Pastéis de Nata haben mittlerweile die Welt erobert. Auch in Deutschland sind sie schon angekommen. Wer mal im Hamburger Portugiesenviertel unterwegs ist und dort Halt in einem der portugiesischen Cafés macht sollte dort unbedingt ein Pastel de Nata bestellen. Dazu noch ein Glas Galão und der Tag ist perfekt!

Ich liebe die Blätterteigtörtchen und kann mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen. Egal ob ich in Hamburg oder Lissabon unterwegs bin, es ist inzwischen ein festes Ritual geworden in einem der portugiesischen Cafés vorbei zu schauen und die Portugal-Saudade zu stillen. Ein Biss vom portugiesischen Glück und man ist sofort verzaubert.

Pasteis de Nata

Pastéis de Nata – Schmecken und Erinnern

Pastéis de Nata sind die besten Seelentröster und mein absolutes Lieblingsrezept aus meiner Fernwehküche. Allerdings muss man sich dafür etwas Zeit nehmen, denn die Zubereitung der Pastéis ist etwas aufwändig. Darüber hinaus ist es jedes Mal aufs neue ein kleines Backabenteuer, denn für den Backerfolg gehen viele unterschiedliche Faktoren miteinander einher.

 

Pasteis de Nata

Am wichtigsten ist die Zeit, die man sich für die Zubereitung nehmen sollte und die Leistung des Backofens. Pastéis de Nata müssen nämlich schnell und sehr heiss gebacken werden, während man sich für Zubreitung der Pastelböden und der Puddingcreme viiiiel Zeit nehmen sollte. In der berühmten Confeitaria Pastéis de Belém, wo das Ursprungsrezept der Pastéis de Nata entwickelt wurde und bis heute geheim gehalten wird, werden die Pastéis für einige Minuten bei 400 Grad gebacken. Eine Leistung, die der herkömmliche Backofen in deiner Küche normalerweise nicht mit sich bringt. Doch es gibt Tricks, wie man den Blätterteigboden für die Pastéis auch bei herkömmlichen Temperaturen schön knusprig und luftig hinbekommt. Ein paar davon findest du im Rezept, das ich heute vorstellen möchte:

Hier geht’s zum Rezept:

Pastéis de Nata
Die berühmten portugiesischen Puddingträumchen
Autor: Fernwehküche
Zutaten
Für ca. 12 Pastéis de Nata benötigst du
  • 450 g Blätterteig aus dem Kühlregal den rechteckigen, keine TK-Ware
  • 8 Eigelb
  • 2 Tassen süße Sahne ca. 1/2 l
  • 150 g Zucker
  • Schale einer Biozitrone am Stück
  • 2 gestrichene EL Weizenmehl
Für den typisch portugiesischen Genuss
  • Zimt und Puderzucker zum bestreuen
Anleitungen
Vorbereitung
  1. Den Backofen auf 250° C vorheizen. Das ist super wichtig, denn die Pastéis müssen schnell und sehr heiß gebacken werden. Ein Freund hat mir einmal den Tipp gegeben, dass der Backofen mindestens eine Stunde vorgeheizt werden soll, damit sich die richtige Hitze einstellt.
Zubereitung
  1. Für die Pastéis kannst du Backförmchen von ca. 5 cm Durchmesser verwenden. Alternativ kannst du auch mit einer Muffinbackform arbeiten. Ich persönlich arbeite lieber mit einzelnen Aluminiumförmchen, da sich darin der Teig leichter in Form bringen lässt. Auf jeden Fall müssen die Förmchen sehr gut eingefettet werden!
Schritt 1 - Bereite die Puddingcreme vor
  1. Nimm eine Biozitrone und schneide vorsichtig die Schale am Stück mit einem kleinen scharfen Messer ab. Achte darauf, dass du nicht zu tief in die Zitronen schneidest, das Weiße darf nicht an der Schale hängen bleiben, da die Creme sonst ziemlich bitter wird.
  2. Für die Füllung, das Eigelb schnell schlagen.
  3. Nimm ein paar Löffel von der Sahne ab und löse das Mehl in einer kleinen Schüssel darin auf.
  4. In einem Topf den Rest Sahne, Zucker, Zitronenschale und das durch ein Sieb gestrichene Eigelb bei schwacher Hitze langsam aufkochen.
  5. Kurz vor dem Sidepunkt, das in Sahne aufgelöste Mehl hinzufügen. Rühren, bis die Masse dickflüssig wird. Drei Minuten köcheln lassen, dabei ständig weiter umrühren. Die Füllung vom Herd nehmen, zur Seite stellen und abkühlen lassen.
Schritt 2 - Bringe die Pastéisböden in Form
  1. Den Blätterteig dünn auswellen und ihn zu einer sehr dichten dünnen Rolle aufrollen. Die Rolle sollte einen Durchmesser von ca. 2,5 cm haben, deshalb den Teig so lange mit den Händen weiter rollen, bis der Durchmesser erreicht ist. Die Rolle in 1,5 cm breite Stücke schneiden und diese in die gut eingefetteten Förmchen legen. Die Teigstückchen, sollten so in die Förmchen gelegt werden, dass der Anschnitt von oben sichtbar ist. Aus dem Buch 'Die portugiesische Küche' von Alexandra Klobuk und Rita Cortes Valente de Oliveira habe ich den Tipp entnommen, dass der Teig möglichst kalt bleiben soll, daher solltest du den Teig möglichst schnell rollen und idealerweise mit kalten Händen bearbeiten.
  2. Die Daumen mit einem kleinen bisschen kaltem Wasser befeuchten und den Teig mit den Daumen, so flach drücken, dass sich dieser in den Förmchen nach oben schiebt. Das geht besonders leicht, wenn du mit einzelnen Förmchen arbeitest, da diese sich wunderbar in der Hand drehen lassen, während der Teig mit den Daumen zurecht gedrückt wird. Achte darauf, dass der Teig sich gleichmäßig verteilt. Ein weiterer Tipp aus dem Buch 'Die portugiesische Küche': Die Förmchen mit dem Teig vor dem Backen noch einmal kalt stellen.
  3. Die beschriebene Vorgehensweise entspricht der traditionellen Zubereitung. Durch das Flachdrücken des Teiges entsteht die spezielle gedrehte knusprig gebackene Bodenform.
  4. Falls du allerdings mit einer Muffinform arbeitest, wird das Flachdrücken des Teiges durch die sperrige Form etwas erschwert. Deshalb hier noch ein weiterer Tipp, für all diejenigen, die den einfachen Weg bevorzugen: Den Teig dünn auswellen und Kreise aus dem Teig ausstechen, die so groß sind, dass das Förmchen, vollständig bis zum oberen Rand mit dem Teig ausgefüllt ist. Der Tipp stammt von einer portugiesischen Bekannten unserer lieben Nachbarn und ist ein super Trick, falls es mal etwas schneller gehen soll.
Schritt 3 - Die Creme in die mit dem Blätterteig ausgelegten Förmchen füllen und ab in den Ofen
  1. Die Kunst beim Pastéis backen besteht darin, die Törtchen schnell und heiß zu backen, sodass der Blätterteigboden schön knusprig wird und die Creme an der Oberfläche karamellisiert - sie sollte allerdings nicht im Ofen kochen. Am Besten auf mittlerer Schiene ca. 10 - 12 Minuten backen. Behalte die Pastéis beim Backen im Auge, denn die Backdauer hängt stark vom Backofen ab. Die Oberfläche der Pastéis sollte schön dunkel werden. Du kannst selbst entscheiden, ob deine Pastéis lieber 'mais queimado' oder 'menos queimado', also mehr oder weniger verbrannt gebacken werden sollen.
  2. Nach dem Backen kurz abkühlen lassen und mit einem Messer vorsichtig aus der Form schneiden. Zum Servieren die Pastéis de Nata mit Zimt oder Puderzucker oder einfach mit beidem bestreuen.
Rezept-Anmerkungen

Mein Tipp:
Die Pastéis am besten sofort und noch warm genießen - ein Biss vom portugiesischen Glück und dir wird garantiert ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Pasteis de Nata

Bauschikawauwau! Ich führe gerade einen kleinen Freudentanz in meiner Küche auf – die Pastéis sind gerade aus dem Ofen gekommen und duften himmlisch! Ein Biss in das noch lauwarme Törtchen… mmmmhm göttlich! Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, muss aber gestehen, dass bei der Zubereitung irgendwas schief ging und die Pastéis nicht ganz so perfekt sind, wie ich sie gerne gehabt hätte. (Jajaja, der kleine Perfektionist in mir rümpft verächtlich die Nase).

 

Pasteis de Nata

Meine Pastéis de Nata – Eine kleine Bewertung meines heutigen Küchenexperiments

Bei all meinen Backversuchen war das Ergebnis geschmacklich schönerweise stets ein voller Erfolg! Das trifft glücklicherweise auch auf meinen heutigen Backversuch zu. Das optische Resultat hingegen ist noch ein bisschen optimierungsfähig.Aber wie heißt es so schön: Übring macht den Meister. Ich werde einfach weiter probieren und hier von meinen Pastéis-Experimenten berichten :)

Als ich das Rezept, das ich von einem Freund aus Portugal erhalten habe, übersetze und es mit dem Rezept aus meinem Lieblingskochbuch abgeglichen habe ist mir aufgefallen, dass ich mir bei der Zubereitung ein paar Fehler unterlaufen sind:

  • Ich musste (unfreiwillig) runden statt rechteckigen Blätterteig verwenden. Wooops, ein klarer Fehlgriff im Kühlregal! Ich habe noch nie mit rundem Blätterteig gearbeitet und ziehe den rechteckigen Teig für die Pastéis ganz klar vor. Man bekommt einfach ein gleichmäßigeres Ergebnis beim Aufrollen des Teiges. Dieses Mal habe ich mich beim einkaufen allerdings vergriffen und dies erst gemerkt, als ich den Teig zuhause ausgepackt habe. Ich habe dann einfach versucht, dies beim auswellen des Teigs zu korrigieren ;)
  • Leider habe ich die Tipps aus dem Buch ‚Die portugiesische Küche‘ von Alexandra Klobuk und Rita Cortes Valente de Oliveira erst beim Zusammenfassen des Rezepts aufgenommen, meine Pastélböden waren daher nicht im im Kühlschrank bevor sie in den Ofen gewandert sind. Das probiere ich das nächste Mal auf jeden Fall aus!
  • Blöderweise habe ich die Teigzuschnitte nicht mit dem Aufschnitt nach oben in die Förmchen gelegt. Aiiii was war denn da los? Der Blätterteig war daher nicht ganz so luftig wie gewünscht.
  • Die Pastéis waren einen Tick zu lange im Ofen. Ich wollte warten, bis die Oberfläche so schön dunkel wird, wie man sie von den Pastéis üblicherweise kennt. Blöderweise war der Blätterteigboden von ein paar der Pastéis etwas zu dunkel, aber immerhin war er schön knusprig!

Pasteis de Nata

Jetzt bist du gefragt

Falls du das Rezept einmal selbst ausprobierst, dann hoffe ich, dass du dir meine Fehler zu Herzen nimmst und es einfach besser machst als ich! Ich habe mir bereits ein weiteres Pastel de Nata Rezept herausgesucht und werde schon bald einen neuen Versuch starten, bei dem ich ganz sicher die selben Fehler nicht noch einmal machen werde.

Außerdem freue ich mich riesig über einen Erfahrungsbericht von deinem eigenen Backversuch! Gerne stehe ich auch mit Rat und Tat zur Seite. Schreib mir einfach oder hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag. Ich freue mich auf dein Feedback!

 

Pasteis de Nata

 
Noch mehr Tipps und Tricks um das perfekte Pastel de nata zu backen, gibt es hier:
 
 
 

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