Gibt es etwas Herrlicheres als den Duft von frisch gebackenem Hefe-Vanilleknoten, der sich langsam in der Wohnung ausbreitet und auf eine süße Verführung einlädt? Wir sind offiziell im Herbst angekommen und diese Vanilleknoten sind das beste Heilmittel gegen Schmuddelwetter und den Herbstblues! Die beste Art und Weise um den Herbst mit offenen Armen zu empfangen!
Hallo Herbst – Warum ich mich auf dich freue
Die einen trauern noch dem Sommer hinterher und beschweren sich bereits lautstark über das kalte und nasse Wetter. Die Herbstkinder freuen sich auf die funkelnde Jahreszeit, hüpfen fröhlich durch die farbenfrohe Blätterpracht und begrüßen den Herbst mit offenen Armen. Zu welcher Gruppe Mensch gehörst du?
Ich persönlich liebe den Herbst genauso sehr wie den Frühling, Sommer und Winter! Gut, auch ich trauere der Freibadsaison ein bisschen hinterher und muss mich erst noch daran gewöhnen, dass es abends plötzlich wieder so schnell dunkel wird. Doch andererseits freue ich mich auf gemütliche Abende oder Wochenenden auf der Couch mit Netflix-Marathon, Kuschelsocken und Kerzenschein.
Aurevoir, schlechtes Gewissen! Ich muss dem Drang nicht mehr nachgeben unbedingt an die frische Luft zu müssen um jeden einzelnen Sonnenstrahl auszukosten. Es ist okay ein Wochenende einfach mal nicht vor die Türe zu gehen und mich der Gemütlichkeit und Gelassenheit hinzugeben. Ich kann endlich wieder ausschlafen und mich doch noch eine Stunde länger mit einem guten Buch in die Bettdecke kuscheln. Zeit für ruhige Stunden und Entschleunigung vom Alltag.
Entschleunigung gegen den Alltagsstress
Entschleunigung ist das Stichwort. Denn während ich diese Zeilen schreibe blicke ich mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Wochen, die ziemlich reise- und arbeitsintensiv sein werden. Einerseits freue ich mich auf die neuen Begegnungen, Erfahrungen und Herausforderungen. Andererseits wird es auch ganz schön stressig werden.
Deshalb ist die Entschleunigung in solchen Phasen um so wichtiger und mit jedem Jahr werde ich besser darin, meine persönlichen Prioritäten zu setzen. Wer mir in den Sozialen Netzwerken folgt hat vielleicht schon bemerkt, dass ich mich von Facebook, Instagram und Co. ein bisschen zurückziehe. Das ist eine bewusste Entscheidung! Denn ich möchte mir einfach nicht von irgendwelchen Algorithmen und dem Druck ständig präsent und aktiv zu sein vorschreiben lassen, wie ich meine freie Zeit gestalte. Stattdessen stecke ich lieber meine Energie in den Blog und teile hier ein paar Einblicke aus meinem Leben mit dir.
Mein Glücksrezept für den Herbst
Im Grunde ist es doch so: ein ausführlicher Spaziergang an der frischen Luft, einfach mal abschalten zu können und die To Do Liste im Kopf komplett zu ignorieren sowie Quality Time mit den Liebsten, das sind die Dinge auf die es wirklich ankommt. Darin finden wir die kleinen Momente, die uns zur Ruhe kommen lassen und uns helfen Energie zu tanken. Es sind genau diese Momente, die uns glücklich und dankbar sein lassen können.
Diese Einstellung oder Art Lebenskonzept wird auch gerne als Hygge bezeichnet. Bei der Glücksformel der Dänen geht es im Wesentlichen darum, einfach den Moment zu genießen und Negatives hinter sich zu lassen. Man tut sich selbst und anderen Gutes und weiß die kleinen Glücksmomente des Alltags zu schätzen.
Statt mich über die kommenden Wochen und den anstehenden Stress zu beschweren, fokussiere ich mich also auf die positiven Aspekte und die Dinge, auf die ich mich freuen kann.
Kleines Kopenhagenglück und Hefeteigliebe
Hej København
Beispielsweise freue ich mich auf meine Geschäftstrips nach Kopenhagen und hoffe, dass es das Wetter und die Zeit zu lassen mal wieder im Tivoli vorbeizuschauen um die tolle Halloween-Deko zu bestaunen. 2012 war ich zum letzen Mal an Halloween dort und war total fasziniert von der Lichterpracht und den Kürbissen, die den Park ausgeschmückt haben. Hier gibt’s einfach mal ein paar Halloween-Impressionen aus dem Freizeitpark, der sich mitten in der Stadt befindet:
Außerdem schlägt mein Foodieherz jedes mal höher, wenn es in Kopenhagen neue Restaurant und tolle Locations zu entdecken gibt. Dieses Jahr hatte ich im Sommer bereits das Vergnügen den neuen Street Food Markt Reffen, der sich am Ende der Refshaleøen auf dem Gelände der alten Schiffswerft von Kopenhagen befindet, zu entdecken. Bei meinem letzten Trip vergangene Woche durfte ich das Union Kitchen kennenlernen, das den weltbesten White Chocolate Cheescake mit roten Früchten zu bieten hat und ein sehr beliebtes Lokal für Frühstücks- und Brunchliebhaber ist. Mal schauen, was Kopenhagen sonst noch an tollen Locations zu bieten hat! Und weil Kopenhagen einfach so schön ist, gibt es hier noch ein paar Bilder von meinen vergangenen Trips:
Hefeteigliebe – Was wäre der Herbst nur ohne leckeres Hefegebäck?
Natürlich komme ich während meiner Kopenhagen-Aufenthalte nicht daran vorbei, eine der zahlreichen Bäckereien einen Besuch abzustatten um mir eine Zimtschnecke oder eines der mega leckeren Hefeteilchen zu gönnen. Dabei geht es nicht nur mir so! Ein Kollege reist sogar jedes Mal mit Tupperschüssel im Gepäck nach Kopenhagen und muss der Familie eine Ladung Zimtschnecke mitbringen! Sie wissen eben, was gut ist ;-)
Doch so schön das Reisen auch ist, nach jedem Trip freue ich mich ein kleines bisschen mehr auf Zuhause und meine eigenen vier Wände. An den Wochenenden gehört natürlich auch das Backen zum Entschleunigungsprogramm. Es gibt einfach nichts entspannenderes als Teig knetend in der Küche zu stehen und sich mit voller Aufmerksamkeit Schritt für Schritt einem Rezept zu widmen, währen der Regen an die Scheiben prasselt.
Vanilleknoten – Kleines Sonntagsglück
Durch die Dänen inspiriert, gab es bei uns vor Kurzem eine Runde Sonntagsglück mit diesen leckeren Vanilleknoten. Auch wenn ich Zimt liebe, als gelungene Abwechslung gab es dieses Mal mal eine Prise Vanille und einen Hauch Kardamom, die in einen verdammt leckeren Hefeteig gewandert und in Knotenform aus dem Ofen gehüpft sind.
Das Rezept, das ich dir jetzt auch endlich verraten werde, ist für ca. 30 Vanilleknoten. Die Hefeknoten lassen sich hervorragend einfrieren und sind perfekt für spontane Besuche oder einfach die Lust auf Süßes zum Kaffee.
Hier geht’s zum Rezept für die Vanilleknoten:
Leckere Hefeknoten mit Vanille und Kardamom
- 500 ml Milch
- 1 Würfel frische Hefe oder 2 Päckchen Trockenhefe
- 100 g Zucker
- 1/2 TL Salz
- 2 TL gemahlener Kardamom
- 150 g Butter, zimmerwarm
- 800 g Weizen- oder Dinkelmehl (Typ 603) evtl. etwas mehr
- 150 g zerlassene Butter
- 1 Vanilleschote
- 85 g Rohrzucker
- 3 Päckchen Vanillinzucker
- 1 Ei
- 1 Schuss Milch
- 2-3 Handvoll Hagelzucker
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Die Milch erhitzen. Währendessen den Zucker abwiegen und mit dem Kardamom vermischen.
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Die Hefe zerbröseln und in ein kleines Schüsselchen geben. 3 EL von der heißen Milch, 1 EL von der Zucker-Mischung und 1/2 TL Salz hinzufügen und gut umrühren, bis die Hefe vollständig aufgelöst ist. Die Hefemischung für ca. 10-15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Falls du Trockenhefe verwendest, kannst du diesen Schritt überspringen.
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Die Hefemischung in eine große Schüssel geben, mit der warmen Milch übergießen, Butter und den Rest der Zucker-Kardamom-Mischung unterrühren und alles gut miteinander verrühren.
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Das Mehl sieben und nach und nach in den Teig einarbeiten. Das geht am Besten mit einer Küchenmaschine. Den Teig ca. 10 Minuten lang kneten (mit dem Handmixer geht's ein bisschen schneller), bis ein glatter Teig entstanden ist.
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Die Schüssel mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort 30 - 45 Minuten gehen lassen. Der Hefeteig sollte schön aufgehen und das doppelte Volumen annehmen.
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Anschließend den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem großem Rechteck ausrollen.
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Die Butter zerlassen und auf den Teig pinseln.
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Rohrzucker und Vanillezucker mischen, das Mark einer Vanilleschote unterrühren.
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Die Zuckermischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen.
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Das Rechteck von der langen Seite zu 1/3 nach unten Falten und die untere Seite nach oben darüber dass ein dreischichtiges Rechteck entsteht.
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Mit dem Pizzaroller oder einem Messer dünne Streifen von der kurzen Seite her abschneiden.
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Die Streifen mit der Hand von beiden Seiten einzwirbeln - dadurch werden sie etwas länger und nicht so dick.
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Den Teigstreifen zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand nehmen und von unten nach oben um den Daumen und Zeigefinger wickeln. Dann wieder von unten nach oben den Teigstreifen darüber legen. Du wickelst ihn quasi von allen Seiten einmal um deinen Finger und ziehst den Finger am Schluss vorsichtig heraus um den Knoten abzuschließen.
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So fährst du fort, bis alle Steifen zu kleinen Knoten verarbeitet sind.
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Die Knoten auf ein mit einem Backpapier belegtem Blech legen und mit einem feuchten Tuch abdecken. Jetzt kannst du den Backofen auf 225° vorheizen.
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Die Knoten weitere 15-20 Minuten auf dem Blech gehen lassen. Zwischen den Knoten genug Abstand lassen, da diese nochmal aufgehen.
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Bevor die Vanilleknoten in den Ofen wandern, verquirlst du ein Ei mit einem Schuss Milch (oder Wasser) und bepinselst die Knoten mit dem Ei. Dann gibst du noch etwas Hagelzucker über die Knoten.
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Die Knoten ca. 12 - 15 Minuten im vorgeheizten Backofen backen.
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Aus dem Ofen nehmen und die Knoten, auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und währenddessen mit einem Stofftuch bedecken.
Die Anleitung für die Hefeknoten habe ich hier auf Jessica's Blog Lecker macht süchtig gefunden. Falls ihr Lust auf mehr Hefeteig-Rezepte habt, dann stöbert unbedingt mal auf ihrem Blog!
Freust du dich auf den Herbst oder würdest du lieber den Reset-Button drücken und direkt zum Sommer vorspulen? Ich würde mich freuen, wenn du mir in den Kommentaren verrätst auf was du dich am meisten im Herbst freust!