Heute gibt es zur Abwechslung mal ein leckeres Kochrezept aus Omas Küche: eine Serbische Bohnensuppe mit selbstgemachten Salzstangen. Die Suppe ist einfach gemacht, super praktisch für den Meal Prep Plan und schmeckt aufgewärmt sogar noch viel, viel besser!
Vom Hipster Food zurück zur guten alten Hausmannskost
Ich kann es gar nicht oft genug sagen, Omas Rezepte sind einfach die Besten. Jetzt mal ganz ehrlich: Es geht halt doch nichts über die gute alte Hausmannskost! Okay ja. Bei uns kommt auch gerne mal Hipster Food auf den Teller – eher mehr als weniger. Außerdem habe ich einen Heidenspaß daran mich an Superfoods wie Quinoa, Linsen, Chia, Avocado und Co. auszuprobieren. In diesem Jahr jedoch entdecke ich die Vorliebe für die einfache, bodenständige Küche wieder neu für mich. „Back to the roots“ gewissermaßen!
Serbische Bohnensuppe – ein Rezept aus der Balkanküche
Gut so manches Rezept ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Wie zum Beispiel die Serbische Bohnensuppe, die ich neulich mit meiner Oma zusammengekocht habe. Deshalb wollte ich das Rezept auch unbedingt in unserer Familien-Rezeptesammlung festhalten.
Die Serbische Bohnensuppe ist ein Rezept aus der Balkanküche und wird dort auch Pasulj genannt. Die Suppe ist ein traditionelles und verbreitetes Gericht in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien und anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Eine Zeit lang war das Bohnensüppchen richtig populär in Deutschland, bis es dann still und leise von der Bildfläche verschwand. Einen interessanten Artikel dazu habe ich hier gefunden.
Oma erzähl mal… Auf die Bohnensuppe gekommen
Als ich vor nicht allzu langer Zeit Oma fragte, was denn so ihre liebsten Lieblingsgerichte sind, meinte sie „Auf jeden Fall die Serbische Bohnensuppe“! Auf die Bohnensuppe kam sie vor vielen Jahren eher zufällig bei einem Ausflug in den nach Rust – ein bekannter Weinort im Burgenland. Dort entdeckte sie im Rathauskeller das Süppchen auf der Speisekarte und weil ihr gerade der Sinn danach stand entschloss sie sich spontan dazu sie zu bestellen. Die Suppe war gut. Richtig gut sogar! Oma war davon so begeistert, dass es sie fortan immer serbische Bohnensuppe in der Strauße bestellte, wann immer sie dort vorbei kamen. Zu der Suppe wurden Salzstangen serviert.
Die Suppe hat sogar einen so ordentlichen Eindruck hinterlassen, dass meine Oma anfing nach dem Rezept zum forschen. Damals konnte man ja nicht eben mal kurz Google befragen. Nachdem in ihrem Bekanntenkreis niemand das Rezept für die Bohnensuppe herbeizaubern konnte, fragte sie beim nächsten Straußebesuch direkt beim Wirt nach. Der wollte ihr das Rezept jedoch nicht preis geben. Eines Tages entdeckte sie dann im Ort zufällig einen Postkartenständer mit bedruckten Postkarten, die das Rezept für die Serbische Bohnensuppe enthüllten. Oma hat dort gleich einen Stapel Postkarten eingekauft und die Karten direkt an die Familie verschickt. Eine davon behielt sie für sich selbst.
So kam es, dass die Serbische Bohnensuppe bis heute noch immer mit viel Liebe und Genuss nachgekocht wird. Wie auch beim letzten Besuch bei Oma, bei dem ich zur Abwechslung mal zur Kamera gegriffen habe um die Zubereitungsschritte festzuhalten. Das Salzgebäck, das zur Suppe gereicht wird, wird bei Omas Bäcker vorbestellt.
Vor einigen Tagen gab’s die Suppe dann auch bei uns zuhause, denn sie lässt sich so schön in den Meal Prep Plan integrieren und ist relativ fix zubereitet, wenn man mal von der Einweichzeit der Bohnen absieht.
Hier gibt es das Rezept für die Serbische Bohnensuppe
Bohnensuppe nach Balkanrezept
Achtung: Die Bohnen müssen am Tag zuvor eingeweicht werden.
- 200 g weiße Bohnen
- 1/2 TL Natron
- 300 g Bauchspeck
- 1 große Zwiebel
- Etwas Margarine
- 1/2 TL Paprika, edelsüss Alternativ: Paprikapaste
- 1 Würfel Fleischbrühe
- 1-2 EL Speisestärke
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
- Ein paar Ringe Frühlingszwiebeln zum Garnieren (optional)
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Die Bohnen einen Tag vorher gut waschen und in einer großen Schüssel mit kaltem Wasser über Nacht einweichen lassen.
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Einen großen Topf mit Wasser befüllen und die Bohnen am darauffolgenden Tag mit 1/2 TL Natron aufkochen. Während des Kochens immer wieder den weißen Schaum abschöpfen, der sich durch die Zugabe von Natron bildet.
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Die Bohnen abgießen, sobald diese weich gekocht sind und gut durchspülen. Anschließend auf die Seite stellen.
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Parallel dazu das Rauchfleisch würfeln und in der Pfanne anbraten.
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Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Etwas Margarine in einen großen Topf geben und die Zwiebeln gold gelb dünsten.
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Das Paprikapulver unterrühren und kurz mitrösten.
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Mit Wasser ablöschen (ca. 500 ml – 750 ml) und den Fleischbrühe-Würfel unterrühren. Die Brühe aufkochen lassen.
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Die Bohnen und die Rauchfleischwürfel hinzugeben.
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Die Speisestärke mit etwas Wasser anrühren und zum Eindicken der Suppe hinzufügen.
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Die Suppe noch 10-15 Minuten vor sich hinköcheln lassen, dann vom Herd nehmen, nach Belieben mit Frühlingszwiebeln garnieren und zusammen mit dem Salzgebäck servieren.
Das Rezept für selbstgemachte Salzstangen oder Salzgebäck – die perfekte Beilage zur Suppe
Wie bereits oben erwähnt, werden die Salzstangen normalerweise bei Omas Bäcker vorbestellt. Allerdings habe ich hier in Freiburg noch keinen Bäcker ausfindig gemacht, der das Salzgebäck anbietet. Deshalb habe ich mit Oma eine kleine Suche auf Pinterest gestartet. Fündig wurden wir auf Verenas Blog Sweets and Lifestyle. Das Rezept habe ich mit ein paar kleinen Abwandlungen nachgemacht und das Ergebnis war einfach viel zu lecker um es nicht mit euch zu teilen:
Selbstgemachte Salzstangen sind die perfekte Beilage zur serbischen Bohnensuppe
- 500 g Dinkelvollkornmehl
- 1 Packung Trockenhefe
- 1 gestrichener TL Salz
- 1 TL Kokosblütenzucker (Alternativ: Birkenzucker oder normaler Haushaltszucker)
- 25 g Butter
- 240 ml lauwarme Milch
- 1 Schuss Schwarzwälderkirschwasser
- 1 Ei
- 1 EL Milch
- 3 EL grobes Meersalz
- 1-2 EL Kümmel
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Mehl und Trockenhefe miteinander vermengen.
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Salz, Zucker, Butter, die lauwarme Milch und den Schuss Kirschwasser hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten.
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Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Den Teig in 4 gleichgroße Kugeln formen und die Kugeln auf eines der beiden Bleche legen. Mit etwas Mehl bestreuen und anschließend mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und das Blech an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.
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Die Teigkugeln nach und nach vom Blech nehmen. Mit den Händen noch einmal kurz durchkneten und mit dem Wellholz kreisrund ausrollen.
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Dien Teig in 4 gleich große Dreiecke schneiden und von der Längsseite mit den Händen aufrollen.
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So fortfahren, bis der gesamte Teig zu Stangen verarbeitet ist.
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Die Stangen auf das Backblech legen und noch einmal mit dem feuchten Tuch abdecken.
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Die Stangen erneut an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
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Währenddessen das Ei mit 1 EL Milch verquirlen und den Backofen auf 180°C vorheizen.
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Die Stangen mit dem verquirlten Ei bepinseln und mit dem groben Meersalz und Kümmel bestreuen.
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Die Salzstangen ca. 20 Minuten im vorgeheizten Ofen goldbraun backen.
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Danach aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
Hast du schon mal deine Oma nach ihrem Lieblingsrezept gefragt? Nein? Wenn du die Möglichkeit hast, dann nimm dir ein bisschen Zeit und genieße ein paar schöne Stunden mit deiner Oma, in der ihr gemeinsam den Kochlöffel schwingt. Immerhin ist das kostbarste Geschenk, das wir einander machen können, Zeit, in der wir ein Stück von unserem Leben teilen und verschenken! Die gemeinsame Stunde in der Küche war auf jeden Fall einer dieser kleinen alltäglichen Glücksmomente, denen man viel zu selten Beachtung schenkt, für die ich aber im Nachhinein unendlich dankbar bin und sie wertzuschätzen weiß. Worauf wartest du noch?
Falls du das Rezept für später pinnen möchtest, kannst du eines der folgenden Bilder verwenden:
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