Nachgemacht: Beijinhos de côco e Brigadeiros – Portugiesische Kokos- und Schoko-Trüffelpralinen ganz ohne Industriezucker

von Fernwehküche
Werbung ohne Auftrag – Buchempfehlung / Welches ist derzeit dein liebstes Kochbuch? Heute will ich dir eines meiner aktuellen Kochbuch-Lieblinge vorstellen: Eat Better Not Less – Around the world, das mich unter anderem wegen der tollen brasilianischen Rezepte begeistert hat, die die Schweizerin Nadia Damaso auf eine individuelle und gesündere Art und Weise interpretiert. Ihr Buch fasst Geschichten und Rezepte zusammen, die sie während eines 9-wöchigen Trips durch Länder wie Brasilien, Peru, Guatemala, Puerto Rico, Indien, Israel, Marokko, Japan, Vietnam, Kambodscha und Thailand gesammelt hat. Bereits beim ersten Durchblättern war ich vom tollen Design des Buches, den wunderschönen stimmungsvollen Bildern und wegen der leckeren Rezepte begeistert und mir war sofort klar, dass dieses Buch unbedingt meine Kochbuchsammlung schmücken muss! Der perfekte Küchenschatz für meine Fernwehküche!
Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Kochbücher liebe? Mindestens einmal im Monat, verschanze ich mich an unserem Küchentisch mit einer großen Tasse Kaffee hinter einem Stapel Kochbücher und -zeitschriften und blättere mit Wonne durch die schön gestalteten Seiten – immer auf der Suche nach neuen Rezepten, die es noch auszuprobieren gilt oder einfach um die tollen Bildchen anzusehen. Es ist zu einem festen Ritual geworden, das sich im Laufe der Zeit etabliert hat. Um so mehr Bücher da sind, um so größer ist der Spaß und natürlich auch die Auswahl!

Portugiesisches Konfekt

Während ich früher darauf geachtet habe, dass meine Kochbücher einfache Rezepte liefern, die leicht nachzumachen sind und nicht allzu viele exotische Zutaten erfordern, so halte ich in letzter Zeit immer häufiger Ausschau nach Büchern, die neben tollen Rezepten, liebevoll illustriert sind oder die Geschichten hinter den Gerichten oder rund um die Rezepte teilen. Mich begeistern Bücher, denen anzusehen ist, dass viel Liebe hineingesteckt wurde und die dazu noch einen gewissen Unterhaltungswert bieten.

Portugiesisches Schoko-Konfekt

Das trifft auch auf  Eat Better Not Less – Around the world zu. Das Buch ist eine Mischung aus Reisebericht mit Schwerpunkt auf kulinarische Besonderheiten, Portraits von Menschen, denen Nadia auf ihrer Reise begegnet ist und die vor allem mit Kochen und Nahrungsmitteln zu tun haben und ganz vielen Rezepten, die auf den Geschmäckern und Aromen der jeweiligen Länder basieren und von Nadia auf ganze eigene Art und Weise interpretiert wurden. Die Rezepte basieren größtenteils auf Superfoods, sind zuckerfrei und teilweise auch glutenfrei. Wundervolles Comfort-Food, das uns von innen heraus strahlen lassen soll. Vor allem Frühstücksliebhaber kommen hier nicht zu kurz (ein weiterer Grund warum ich dieses Buch so toll finde)! Açaí-Frühstücksbowls, Frühstücks-Couscous, Tapioka-Crêpes, Buchweizen-Granola, Pekan-Haselnuss-Crunch, Gebackene Baby-Bananen sind nur einige Beispiele für das kleine Frühstücksglück. Auch die herzhaften Speisen klingen ganz toll und werden nach und nach auf jeden Fall noch ausprobiert. Hier ein paar Beispiele: Süßkartoffel-Falafeln, leckere Vollkornfladen, Aprikosen-Süßkartoffel-Karotten-Püree, Sushi-Bowls…klingt auf jeden Fall sehr vielversprechend und der Gaumen tanzt auch schon ein bisschen vor Vorfreude!
Kritisch anzumerken bleibt, dass einige Rezepte außergewöhnliche Zutaten erfordern, die nicht so leicht im heimischen Supermarkt um die Ecke aufzufinden sind. Auch die Superfood-Zutaten, die in den Rezepten eingesetzt werden sind nicht gerade preisgünstig und so muss man dann doch etwas tiefer in die Tasche greifen, wenn man einige der Gerichte nachkochen möchte. Das mag für den ein oder anderen abschreckend oder einfach zu mühsam sein. Mich persönlich stört es nicht, denn ich finde hin und wieder darf man sich auch mal etwas gönnen und mit hochwertigen Zutaten kochen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, mich durch die leckeren Speisen zu futtern und möchte euch heute das erste Rezept vorstellen, das ich aus dem Buch ausprobiert habe und mich wirklich begeistert hat. Da es mich dazu noch so schön an meine Zeit in Portugal zurückdenken lassen hat, fand ich, dass es auf jeden Fall ein Plätzchen auf dem Blog verdient hat.

Portuguiesischen Konfekt

Beijinhos de côco, die leckeren Kokosküsschen und Brigadeiros, die kleinen Schokobomben sind Spezialitäten der brasilianischen Küche. Die leckeren Trüffelpralinen haben ihren Weg über den großen Atlantik gefunden und auch in Portugal Einzug gehalten. Dort sind sie inzwischen genau so beliebt wie in Brasilien. Oft findet man sie in den Theken der Cafés.
Das Originalrezept für die Brigadeiros besteht eigentlich aus gezuckerter Kondensmilch, Butter und Kakaopulver. Die Masse wird zu kleinen Bällchen geformt und in Schokostreuseln gewälzt. Die Beijinhos sind die Kokosvariante der Brigadeiros, wobei hier das Kakaopulver durch Kokosraspeln ersetzt wurde. Kleine Zuckerbomben, die es in sich haben.
Die Beijinhos de côco erinnern ein bisschen an die Kokosbällchen, die ich vor einigen Tage in meiner Fernwehküche vorgestellt habe. Auch hier habe ich schon überlegt, wie sich das Rezept für eine zuckerfreie Variante abwandeln lässt, da mir die Bällchen inzwischen einen kleinen Zuckerschock versetzten. Bääähm, und dann habe ich das Rezept für Nadias Bällchen gefunden und war total fasziniert davon, wie sie es geschafft hat, das Rezept zuckerfrei zu interpretieren. Genau da möchte ich irgendwann auch mal hinkommen. Bis es soweit ist, heißt es Probieren geht über Studieren! Ein Glück gibt es da draußen bereits so tolle Menschen wie Nadia, von denen ich mir ein bisschen was abgucken kann ;-)

Portugiesisches Konfekt

Hier gibt’s die Rezepte für die Kokosküsschen und Schokotrüffel, ein klitzekleines bisschen von mir abgewandelt. In Nadias Rezept wird Ahornsirup statt Dattelsirup verwendet, da ich jedoch keinen Ahornsirup mehr vorrätig hatte, habe ich ihn einfach durch Dattelsirup ersetzt.
Da die Kokosbällchen ein bisschen an Raffaelo erinnern, hat Nadia noch eine leckere Kokoscreme dazu gemacht, die beim Verzehr auf die Bällchen gegeben wird. Die Kokoscreme siehst du auch hier auf meinen Bildern, allerdings habe ich mich dazu entschieden, das Rezept nicht auf dem Blog abzubilden, da es nicht typisch portugiesisch ist.

 

Beijinhos de côco
Für ca. 14 - 16 Beijinhos de côco - Portugiesische Kokosküsschen (ganz ohne Industriezucker)
Autor: Fernwehküche
Zutaten
Für die Beijinhos de côco benötigst du
  • 100 g Mandeln geschälte
  • 100 ml Kokosmilch
  • 7 Medjool-Datteln entsteint
  • 4 EL helles Mandelmus
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Vanillepaste
  • 1 EL Dattelsirup
  • 100 g Kokosraspeln
Anleitungen
Und so werden die Beijinhos de côco zubereitet
  1. Um die Mandeln zu schälen, etwas Wasser aufkochen und über die Mandeln geben. Kurz einweichen lassen und dann einfach die Haut abrubbeln.
  2. Den Backofen auf 170° vorheizen. Die Mandeln auf ein Backblech geben und ca. 10 - 12 Minuten anrösten. Dabei immer wieder einen Blick in den Ofen werfen, da die Mandeln nicht zu dunkel werden dürfen. Herausnehmen und vollständig auskühlen lassen. 16 Mandeln beiseite legen. Die restlichen Mandeln sehr fein hacken.
  3. Kokosmilch, Datteln, Mandelmus, Salz, Vanillepaste und Dattelsirup in einem leistungsstarken Mixer fein mixen. Die Kokosraspeln und 60 g der gehackten Mandeln untermischen. Je nach Konsistenz der Masse, diese evtl. in eine kleine Schüssel füllen und für 1-2 Stunden in das Gefrierfach stellen (Ich habe diesen Schritt übersprungen, da bei mir die Masse relativ fest war). Die Kokosraspeln in eine Schale geben. Wer mag, kann diese vorher noch kurz in einer Pfanne anrösten.
  4. 14 - 26 gleich große Bällchen aus der Masse formen. In jede Kugel eine geröstete Mandel stecken und die Kugeln in den Kokosraspeln und/oder in den restlichen gehackten Mandeln wälzen.
  5. Die Kokosbällchen mindestens 1-2 Stunden oder über Nacht in das Gefrierfach geben. Vor dem Verzehr 5- 10 Minuten antauen lassen.
Rezept-Anmerkungen

Anmerkung:
Für die Zubereitung der Bällchen wird ein leistungsstarker Mixer benötigt.
Die Beijinhos und Brigadeiros am Besten im Gefrierfach aufbewahren. So sind sie bis zu 2 Wochen haltbar.

Adapted from Nadia Damaso

 

Portugiesischen Kokosbällchen

 

Brigadeiros
Für ca. 8 - 10 Brigadeiros - Schokoladige Trüffelpralinen (ganz ohne Industriezucker)
Autor: Fernwehküche
Zutaten
Für die Brigadeiros benötigst du
  • 100 ml Kokosmilch
  • 7 Medjool-Datteln entsteint
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Vanillepaste
  • 1 EL Dattelsirup
  • 30-40 g Kakaopulver
  • 1 EL Kakaonibs und noch ein bisschen mehr um die Bällchen darin zu wälzen
Anleitungen
Und so werden die Brigadeiros zubereitet
  1. Für die Brigadeiros Kokosmilch, Datteln, Salz, Vanillepaste und Dattelsirup in einem leistungsstarken Mixer fein mixen.
  2. Die Masse in einen Topf geben, unter ständigem Rühren einmal kurz aufkochen und etwas eindicken lassen. Dann sofort von der Herdplatte nehmen, das Kakaopulver unterrühen und in eine Schale füllen. Vollständig abkühlen lassen und für 1-2 Stunden ins Gefrierfach stellen.
  3. Die Masse aus dem Gefrierfach nehmen und daraus 8-10 gleich große Kugeln formen. In den Kakaonibs wälzen und dann weitere 1-2 Stunden oder über Nacht im Gefrierfach aufbewahren.
Rezept-Anmerkungen

Anmerkung:
Für die Zubereitung der Bällchen wird ein leistungsstarker Mixer benötigt.
Die Beijinhos und Brigadeiros am Besten im Gefrierfach aufbewahren. So sind sie bis zu 2 Wochen haltbar.

Adapted from Nadia Damaso

 

Portugiesisches Schoko-Konfekt

Mein Fazit:

Die Brigadeiros sind das reinste Schokoglück! Die Bällchen haben eine angenehme Süße, der Schokoladengeschmack liegt vollmundig auf der Zunge und hält lange an. Trotz Aufbewahrung im Gefrierfach, können die Bällchen nach einer kurzen Auftauzeit von 5 Minuten direkt verzehrt werden. und haben eine wunderbar cremige Konsistenz. Die Kakaonibs liefern den Crunch und runden den schokoladigen Geschmack voll und ganz ab.
Die Beijinhos de côco schmecken tatsächlich ein bisschen wie Raffaellos und der geröstete Mandelkern verleiht dem Bällchen einen ganz besonderen Kick.
Der Suchtfaktor ist groß! Obwohl es sich hierbei um eine ‚gesunde‘ Version der Trüffelpralinen handelt sollte man jedoch nicht vergessen, dass es sich nach wie vor um eine Süßigkeit handelt! Zuckerfrei bedeutet in diesem Fall alles andere als kalorienfrei!

Portugiesisches Konfekt
Bom proveito

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2 Kommentare

Patricia 13. Juli 2018 - 21:48

Was für tolle Rezepte, vielen Dank dafür! Endlich eine gesündere Alternative zu Schokolade & Co, aber trotzdem süß. Ich versuche im Moment so gut es geht, in unserer Ernährung zu Hause auf Industriezucker zu verzichten – die Pralinen werden auch toll bei den Kindern ankommen, bin mir sicher! GLG Patricia

Reply
Fernwehküche 16. Juli 2018 - 14:17

Oh ja, die Kids werden die Bällchen bestimmt lieben! Finde ich total toll, dass ihr auch versucht auf Industriezucker so gut es geht zu verzichten :) Für mich hat sich eine ganz neue Welt aufgetan, seid ich Anfang des Jahres bei der Zuckerfrei-Challenge mitgemacht habe und ich bin immer wieder begeistert, was es für tolle Alternativen gibt!
Liebe Grüße,
Katrin

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