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Fernweh.
Fernwehküche.
Werbung ohne Auftrag aufgrund von Geschäftsnennung / In letzter Zeit, habe ich mir ein paar Gedanken zu meinem Blog gemacht und mir durch den Kopf gehen lassen für was meine ‚Fernwehküche‘ denn so alles steht. Angefangen hat alles mit der Idee über die portugiesische Küche zu bloggen. Dann kam ganz ungeplant die lustige Kochrunde #Letscooktogether, die von der lieben Ina organisiert wird hinzu, bei der jeden Monat zu einem bestimmten Thema gekocht oder gebacken wird. Anfang des Jahres habe ich mich mit der 40-Tage-Zuckerfrei-Challenge auseinander gesetzt. Eine Erfahrung, die mir vor Augen geführt hat, wie stark wir eigentlich vom täglichen Zuckerkonsum beeinflusst werden und wie positiv sich der Verzicht auf Industriezucker auf das eigene Wohlbefinden auswirken kann. Der Zuckerdetox hat mir so gutgetan, dass ich mich dazu entschlossen habe auch langfristig auf den Konsum von Industriezucker weitestgehend zu verzichten. Wenn ich mir heute meinen Blog anschaue, ist eine bunte Mischung an Themen und Rezepten entstanden und ich muss ein bisschen darüber schmunzeln, wie sich mein neues Herzensprojekt in so kurzer Zeit entwickelt hat. Dazu kommen noch ganz viele neue Ideen, die ich in Zukunft realisieren möchte.
Es kommt gerade immer wieder das Gefühl auf, dass es an der Zeit ist meine ‚Fernwehküche‘ neu zu definieren. Wer den Begriff ‚Fernwehküche‘ liest denkt vielleicht erst einmal an eine kulinarische Reise um die Welt – Gerichte aus fernen Ländern, exotische Aromen und Gewürze. In erster Linie habe ich das Fernweh stets auf meine Sehnsucht und Liebe zu Portugal bezogen. Mittlerweile gewinnt mein Claim ‚Recordar é reviver‘, also ‚Erinnern ist Beleben‘ eine immer größere Bedeutung für mich. Das trifft sowohl auf die Rezepte zu, die ich ganz bald noch ausprobieren möchte aber auch auf das nächste Herzensprojekt, dem ich mich gerade vermehrt offline widme – ein von Hand gestaltetes Familienrezeptebuch.
Fernweh.
Wikipedia sagt dazu: „Fernweh beschreibt die menschliche Sehnsucht, vertraute Verhältnisse zu verlassen und sich die weite Welt zu erschließen.“
Vertraute Verhältnisse zu verlassen und an neue Orte aufzubrechen, das habe ich schon einige Male getan. Ich habe es zwar nicht ganz so weit in die Ferne geschafft, bin nie wirklich über Europa hinausgekommen, habe aber dennoch neue Städte und Länder erschlossen, denen ich ein kleines Stück meines Herzens geschenkt habe. Um es mit meinem Lieblingszitat von Pascal Mercier auszudrücken:
“We leave something of ourselves behind when we leave a place, we stay there, even though we go away. And there are things in us that we can find again only by going back there.”
Durch meine Fernwehküche hole ich mir ein bisschen von der Vertrautheit jener Orte zurück und lasse durch die kulinarische Erfahrung einen Teil dessen, was ich dort gelassen habe wieder im Alltag aufleben. Die Reise durch meine Fernwehküche bringt mich jenen Orten und glücklichen Erinnerungen ein bisschen näher. Somit steht das Fernweh in ‚Fernwehküche‘ viel mehr für die Liebe, Sehnsucht und Erinnerung zu jenen Orten, zu denen ich einen ganz persönlichen Bezug habe als für die Sehnsucht nach dem Weiten.
Fernwehküche.
Gedankenspaziergänge zu jenen Orten, denen ich einen Teil meines Herzens geschenkt habe und zu denen ich zurückfinde, in dem ich durch kleine kulinarische Ausflüge den Moment in meine Küche hole und wieder aufleben lasse.
Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschlossen eine neue Kategorie in meinen Blog aufzunehmen: Heimatliebe. Die Heimatliebe steht für Leckeres aus der nicht allzu weit entfernten Heimat, für Kindheitserinnerungen an Mamas oder Omas Küche, für das regionale Küchenglück. Im wörtlichen Sinne steht Heimat bzw. Heimweh im direkten Gegensatz zum Fernweh, das ist mir bewusst. Wenn wir jedoch zu der oben ausgeführten Definition zurück gehen, dann fügt sich die Kategorie doch ganz wunderbar in das Thema meines Blogs ein, findest du nicht auch?
Heute nehme ich dich zu einem kleinen Ausflug in die Heimatküche mit: In meinem Herkunftsort Baiersbronn gibt es eine kleine Weinstube ‚das Schaukelpferd‘ in dem die besten belegten Fladenbrote serviert werden. Hin und wieder gelüstet es mich nach einem dieser Fladenbrote, denn sie sind einfach viel zu lecker und lassen den Gaumen allein beim Gedanken daran vor Vorfreude tanzen! Da die ca. 120 km Fahrweg dann doch ein bisschen zu weit sind um dort spontan essen zu gehen, hat es mich wieder einmal in meine Fernwehküche gezogen. Zeit, sich mal wieder etwas in der Küche auszutoben! Nach zwei Anläufen hatte ich das ‚perfekte‘ Grundrezept raus und ich finde, dass das Ergebnis den Schaukelpferd-Fladenbroten echte Konkurrenz macht!
Hier gibt’s mein Rezept für die köstlichen Fladenbrote:
Überbackene Spargel-Lachs-Fladenbrote
Für ein Fladenbrot
Zutaten
Für die belegten Fladenbrote benötigst du
- 1 Fladenbrot am besten frisch vom Türken
- 2 Becher Sauerrahm
- 250 g grüner Spargel
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Stremmellachs
- 1 Tüte Parmesanspäne
- Frische Kresse
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
Und so werden die Fladenbrote zubereitet
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Den Backofen auf 180° vorheizen.
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Den Spargel falls nötig etwas schälen und in Stücke schneiden. Gib etwas Kokosöl in eine Pfanne und brate den Spargel darin an. Die Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden.
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Schneide vorsichtig den Deckel des Fladenbrots ab und bestreiche die Oberfläche mit dem Sauerrahm. Anschließend belegst du die Brote mit dem Spargel, den Frühlingszwiebeln und verteilst den Stremmellachs darauf. Die belegten Brote nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würden. Die Parmesanspäne darüber verteilen und die Brote im vorgeheizten Ofen 10-15 Minuten überbacken.
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Vor dem Servieren mit frischer Kresse bestreuen und es euch schmecken lassen.
Rezept-Anmerkungen
Tipp:
Den Stremmellachs kannst du auch durch gekochten Schinken oder Speckwürfeln ersetzen.
Als Beilage gab es noch ein sommerliches Quinoa-Taboulé dazu. Das Rezept stelle ich euch in einem separaten Beitrag die nächsten Tage auf den Blog.
Jetzt bist du gefragt!
Welchen Belag würdest du für deine Fladenbrote wählen?
Welchen Belag würdest du für deine Fladenbrote wählen?