Ich nehme euch heute mit auf einen Gedankenspaziergang in das kleine Fischerdörfchen Sines und verrate euch 5 Gründe warum es sich lohnt dem kleinen Fischerdörfchen einen Besuch abzustatten.
Sines – das kleine Fischerdorf an der Alentejo-Küste
Sines ist ein kleines Städtchen mit gerade mal 13.000 Einwohnern und die Geburtsstadt des berühmten Seefahrers Vasco de Gamas. Das Fischerdorf hat sich im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Industriestandorte Portugals entwickelt. Touristen trifft man in dem kleinen Fischerdorf an der Küste südlich von Lissabon jedoch nur wenige an.
Obwohl Sines eine sehr schöne Altstadt hat und den typisch portugiesischen Flair bietet, gehört es nicht unbedingt den Tourismus-Domizilen des Landes an. Nicht ganz ohne Grund. In Sines schlägt das Herz der Energiewirtschaft. Das Städtchen ist vor allem für seine Ölraffinerien und Hafenanlagen bekannt, die teilweise einer Hafengesellschaft aus Singapur gehört. Zudem verlaufen durch den Ort lange Pipelines, doch das sollte vor einem Besuch in dem süßen Fischerdorf nicht abschrecken.
Hier meine 5 Gründe warum es sich dennoch lohnt Sines einen Besuch abzustatten:
1. Carneval de Sines
Wir kennen alle den berühmten Karneval in Brasilien, immerhin ist es eine der größten Partys der Welt. Doch wusstest du, dass es die Portugiesen waren, die den Karneval in die ehemalige südamerikanische Kolonie gebracht haben? Deshalb überrascht es nicht, dass auch in Portugal der Karneval ausgiebig gefeiert wird. In vielen Orten herrscht ausgelassene Stimmung und vor allem in Sines geht es richtig bunt zu. Die Besucher strömen sogar von weit her in die Stadt um die farbenfrohen, kreativen Paraden zu sehen und der brasilianischen Musik zu lauschen. Wer Karneval in Portugal erleben möchte, der sollte unbedingt Sines einen Besuch abstatten.
2. Die Altstadt und das Castelo de Sines
Wie bereits oben erwähnt verfügt Sines über eine sehr schöne Altstadt und eine historische Burg, die zur Erkundung einladen. Die Burg wurde von König Peter I. im 15. Jahrhundet ausgebaut zum Schutz des Handelshafens. Estêvão da Gama, Vasco da Gamas Vater, wurde kurz nach der Fertigstellung zum Burgherr. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Burg der Geburtsort von Vasco da Gama war.
Wer noch ein bisschen weiter auf den Spuren des berühmten Seefahrers wandeln möchte, kann auch an der Statue vorbei spazieren, die 1970 am Westturm des Castelos aufgestellt wurde. Vasco da Gama war übrigens der erste europäische Seefahrer, der Indien zwischen 1497 und 1499 auf dem Seeweg erreichte.
3. FMM Sines – eine der größten Weltmusik-Veranstaltungen auf der iberischen Halbinsel
Das Sommerkulturfestival genießt großes Ansehen im In- und Ausland und findet normalerweise während der letzten beiden Juli-Wochen statt. In den Mauern der alten Burg aber auch auf Bühnen, die über die ganze Stadt verteilt sind kommen Künstler aus der ganzen Welt zusammen. Darüber hinaus finden im nahegelegenen Ort Porto Covo weiter Konzerte statt. Neben der Weltmusik wird auch Jazz, Folk, Blues, Tango und Reggae gespielt. Weitere Infos zum Musik-Festival gibt es hier.
4. Die Strände von Sines
Auch Sines besitzt wunderschöne Strände, die Dank der fehlenden Touristen, leer und überhaupt nicht überlaufen sind. Vor allem der Praia de São Torpes unterscheidet sich mit erstaunlich warmen Wasser von den anderen Stränden.
Der Praia Grande dagegen liegt geschützt zwischen großen Felsen. Aufgrund des starken Wellengangs ist es ein beliebter Strand für Surfer.
5. Das Naturreservat – Parque Natural Sudoeaste Alentejano e Costa Vicentina
Wer mit dem Auto in Portugal unterwegs ist, sollte für den Roadtrip unbedingt auch einen Abstecher in das Naturreservat einplanen. Die Route bietet großartige Naturschönheiten. Vor allem die Route Vicentina hat es mir angetan. Die einzigartige Küstenlinie begeistert mit ihren Stränden, natürlichen Dünen und Felsenküsten. Mit diesem Roadtrip verbinde ich mitunter einige meiner schönsten Erinnerungen während meiner Erkundungstouren durch das schöne Portugal.
Zum Schluss habe ich noch einen kleinen Geheimtipp: Gut eine Stunde weiter südlich von Sines und direkt an der Westküste gelegen, befindet sich ein kleiner Ort namens Azenha do Mar. Dort gibt es ein gleichnamiges Restaurant, in dem du die besten Meeresfrüchte- und Fischgerichte findest! Das Restaurant findet man in keinem Reiseführer und wird hauptsächlich von den Einheimischen besucht. Ein portugiesischer Freund hat uns damals dort hin geführt und wir durften ein fantastisches Abendessen genießen. Witzigerweise bin ich bei meinen Recherchen für diesen Artikel auf diesen Beitrag hier gestoßen, der meine Erfahrung nicht treffender zusammenfassen hätte können.
Praktische Infos: Wie du nach Sines kommst
Wer am Flughafen in Lissabon ankommt, dem empfehle ich ein Auto zu mieten und die Küste entlang nach Sines zu fahren.
Wer lieber auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreift, dem bleibt leider nur der Bus als Möglichkeit, da Sines keine Zuganbindung hat. Vom Flughafen geht’s am besten mit der Metro zum Sete Rios Bus Terminal. Die Fahrt dauert etwa 25 Minuten. Die beste Verbindung findest du hier. Auf der Seite von Rede Expressos (www.rede-expressos.pt) kannst du die Busverbindungen nach Sines ausschecken. Eine Fahrt kostet um die 12-13 EUR (Stand 2019).
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Ein Hoch auf die portugiesische Freundlichkeit
Eine meiner liebsten Erinnerungen an Sines ist die typisch portugiesische Gastfreundschaft und das leckere Essen. Wir sind damals ganz gemütlich durch die Altstadt gebummelt, bis sich so langsam der Hunger gemeldet hat. Auf der Suche nach einem guten Restaurant, haben wir spontan einen portugiesischen Herrn im mittleren Alter angesprochen und ihn nach einem lokalen Insider-Tipp gefragt.
Er hat uns sein Lieblingsrestaurant empfohlen, in dem es seiner Meinung nach das beste Essen der Stadt gibt. Doch weil wir mit der Wegbeschreibung ein paar Problemchen hatten, hat er uns glatt in sein Auto verfrachtet und uns mal eben direkt dort hin gefahren! Noch heute muss ich darüber einfach schmunzeln. Leider erinnere ich mich weder an den Namen des Restaurants noch wo es genau lag.
Doch genau dort, habe ich zum ersten Mal den portugiesischen Klassiker Bitoque gegessen! Nach meinem kleinen Gedankenspaziergang musste ich das Gericht unbedingt einmal wieder nachkochen und deshalb, gibt das Rezept nun auch hier auf dem Blog!